25. November 2016 · Kommentare deaktiviert für Gewaltsamer Protest in Flüchtlingslagern · Kategorien: Bulgarien, Europa, Griechenland

Quelle: Zeit Online | 25.11.16

In Griechenland und Bulgarien kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen in Flüchtlingslagern. Auf Lesbos waren zuvor zwei Flüchtlinge durch einen Brand getötet worden.

In Flüchtlingslagern in Griechenland und Bulgarien haben sich Bewohner gewaltsame Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften geliefert. Im Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos setzten aufgebrachte Flüchtlinge Unterkünfte in Brand, nachdem bei einer Gasexplosion zwei Menschen getötet worden waren. Im bulgarischen Lager Harmanli nahm die Polizei etwa 400 Flüchtlinge fest, die sich stundenlange Kämpfe mit der Polizei geliefert hatten.

Bulgariens Ministerpräsident Bojko Borissow sprach nach einem Besuch in dem Lager in der Nacht zu Freitag von 24 verletzten Polizisten und zwei verletzten Migranten. Von den etwa 400 Festgenommenen würden sechs als „Bedrohung für die nationale Sicherheit“ eingestuft, sagte der Regierungschef dem Rundfunksender BNR. Die Polizei habe die Lage in der Nacht aber unter Kontrolle gebracht.

Die gewaltsamen Proteste von rund 1.500 Flüchtlingen – die meisten von ihnen Afghanen – hatten am Donnerstagnachmittag begonnen. Grund war nach Behördenangaben ein kürzlich verhängtes Verbot zum Verlassen des Lagergeländes. Nach kurzer Ruhepause gingen die Zusammenstöße in der Nacht weiter. Die Protestierenden zündeten Reifen an und bewarfen die etwa 250 Polizeibeamten mit Steinen. 20 Beamte wurden verletzt. Die Polizei setzte am Abend zwei Wasserwerfer ein, um die Flüchtlinge am Verlassen des Lagers zu hindern.

Bereits im Oktober hatte es in dem bulgarischen Lager, in dem rund 3.000 Menschen untergebracht sind, Proteste Hunderter afghanischer Flüchtlinge gegeben. Sie forderten, ihren Weg nach Westeuropa fortsetzen zu dürfen. Rund 13.000 Flüchtlinge sitzen derzeit im ärmsten EU-Mitgliedsland fest.

Im griechischen Lager Moria auf der Insel Lesbos richtete derweil das von Bewohnern gelegte Feuer erhebliche Schäden an, wie die Polizei in der Nacht zu Freitag mitteilte. Bei Zusammenstößen mit der Polizei seien sechs Migranten leicht verletzt worden.

Zuvor waren eine 66-jährige Frau und ein sechsjähriges Kind getötet worden, als beim Kochen in einem Zelt eine Gasflasche explodierte. Die Mutter des getöteten Kindes und zwei weitere Kinder seien mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte die Polizei mit. Offenbar habe der Unfall die Flüchtlinge verärgert, die dann Feuer legten. In der Nacht zum Freitag habe sich die Lage allerdings wieder beruhigt.

In Moria und anderen Zentren auf den griechischen Ägäis-Inseln gab es bereits wiederholt Proteste. Im September waren Teile des Lagers Moria nach einem Brand für mehrere Tage unbewohnbar. Dort sind mehr als 5.000 Menschen untergebracht, ausgelegt ist das Lager aber nur für rund 3.500 Bewohner.

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siehe auch: taz | 25.11.2016

Flüchtlinge in Griechenland und Bulgarien: Kampf gegen die Zustände im Lager

Auf Lesbos legten Flüchtlinge Feuer, nachdem zwei Menschen bei einer Explosion ums Leben kamen. In Bulgarien begehrten sie gegen eine Ausgangssperre auf.

LESBOS/SOFIA afp | In Flüchtlingslagern in Griechenland und Bulgarien haben sich Bewohner gewaltsame Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften geliefert. Im bulgarischen Lager Harmanli nahm die Polizei in der Nacht zu Freitag rund 300 Flüchtlinge fest, die sich stundenlange Kämpfe mit der Polizei geliefert hatten. Im Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos setzten aufgebrachte Flüchtlinge Unterkünfte in Brand, nachdem bei einer Gasexplosion zwei Menschen getötet worden waren.

Bulgariens Ministerpräsident Boiko Borissow sprach nach einem Besuch in dem Lager in der Nacht zu Freitag von 24 verletzten Polizisten und zwei verletzten Migranten. Von den rund 300 Festgenommenen würden sechs als „Bedrohung für die nationale Sicherheit“ eingestuft, sagte der Regierungschef dem Rundfunksender BNR. Die Polizei habe die Lage in der Nacht unter Kontrolle gebracht.

Die gewaltsamen Proteste von rund 1.500 Flüchtlingen, die meisten von ihnen Afghanen, hatten am Donnerstagnachmittag begonnen. Grund war nach Behördenangaben ein kürzlich verhängtes Verbot zum Verlassen des Lagergeländes gewesen. Nach kurzer Ruhepause gingen die Zusammenstöße in der Nacht weiter.

Die Protestierenden zündeten nach Polizeiangaben Reifen an und bewarfen die rund 250 Polizeibeamten mit Steinen. Die Polizei setzte am Abend zwei Wasserwerfer ein, um die Flüchtlinge am Verlassen des Lagers zu hindern.

Reaktion auf Gasexplosion

Bereits im Oktober hatte es in dem bulgarischen Lager, in dem rund 3.000 Migranten untergebracht sind, Proteste mehrerer hundert afghanischer Flüchtlinge gegeben. Sie forderten, ihren Weg nach Westeuropa fortsetzen zu dürfen. Rund 13.000 Flüchtlinge, die meisten aus Afghanistan, sitzen derzeit in dem ärmsten EU-Mitgliedsland fest.

Im griechischen Lager Moria auf der Insel Lesbos richtete derweil ein von Bewohnern gelegte Feuer erhebliche Schäden an, wie die Polizei in der Nacht zu Freitag mitteilte. Bei Zusammenstößen mit der Polizei wurden sechs Migranten leicht verletzt, wie es weiter hieß.

Zuvor waren eine 66 Jahre alte Frau und ein sechsjähriges Kind ums Leben gekommen, als beim Kochen in einem Zelt eine Gasflasche explodierte. Die Mutter des getöteten Kindes und zwei weitere Kinder seien mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte die Polizei mit. Offenbar habe der Unfall die Flüchtlinge aufgebracht, die dann Feuer legten. In der Nacht zu Freitag habe sich die Lage wieder beruhigt.

In Moria und anderen Zentren auf den griechischen Inseln in der Ägäis gab es schon wiederholt Proteste. Im September waren Teile des Lagers Moria nach einem Brand für mehrere Tage unbewohnbar. Dort sind mehr als 5.000 Migranten untergebracht, ausgelegt ist das Lager aber nur für rund 3.500 Menschen.

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siehe auch: NDR

Bulgarien: Entlang der EU-Außengrenze

Weltbilder – 22.11.2016 23:30 Uhr Autor/in: Tamara Link

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