16. November 2016 · Kommentare deaktiviert für „Keine Spende für das Deutsche Rote Kreuz !!!“ · Kategorien: Deutschland · Tags:

Quelle: keinespende | 15.11.2016

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Derzeit stattet eine Gruppe von Aktivist*innen gegen sexualisierte Gewalt in Lagern den Büros der DRK-Tochter „Betreuungsdienste Westfalen-Lippe gGmbH“ einen Besuch ab. Die Gruppe will damit auf die menschenunwürdigen Zustände in den von der DRK-Tochter betriebenen Flüchtlingslagern aufmerksam machen und fordert den Rückzug des DRK und der Tochtergesellschaft aus dem Geschäft mit der Flüchtlingsunterbringung.

Das DRK betreibt über seine Betreuungsdienste in NRW sieben landeseigene Massen- und Abschiebelager, genannt Erstaufnahme- oder Zentrale Unterbringungseinrichtungen und Notlager. Diese begünstigen wegen des Fehlens von Privatsphäre und der menschenrechtswidrigen Lebensbedingungen immer wieder sexualisierte sowie rassistische Gewalt durch Betreuer*innen an den von ihnen abhängigen Betreuten, insbesondere an geflüchteten Frauen.

Ein im Sommer 2016 bekannt gewordener Skandal um sexualisierte Gewalt durch Mitarbeiter des DRK sowie seiner Securities im Lager Burbach bei Siegen brachte bei vielen engagierten Flüchtlingsunterstützer*innen das Fass zum Überlaufen – hatte doch erst vor gut zwei Jahren ein rassistischer Folterskandal im Lager Burbach für weltweite Empörung gesorgt!

Etwa vor einem Jahr wurden zwei Geflüchtete Zeugen der Entführung einer jungen Frau durch Securities, die offenbar sexuell missbraucht wurde und erst nach zwei Tagen ohne ihre Kleidung im Lager Burbach wieder auftauchte. Das DRK verleugnete und vertuschte die Vorfälle. Die beiden Zeugen wurden vom DRK fälschlich kriminalisiert und aus dem Lager verwiesen. Ein Mitarbeiter, der die ungeheuerlichen Vorfälle polizeilich anzeigte, wurde entlassen – ebenso aber auch ein wegen sexueller Ausbeutung beschuldigter DRK-Mitarbeiter.

Mit dem Betreiben von Massenlagern, denen die Gewalt strukturell eingeschrieben ist, tritt das DRK seine der Humanität und Neutralität verpflichteten Grundsätze mit Füßen. Besonders schäbig ist die Beteiligung des DRK und seiner Tochter Betreungsdienste an der immer schnelleren Abschiebung von Menschen. Von den vier Abschiebelagern in NRW wird das in Bad Godesberg von der DRK Betreuungsdienste betrieben.

Dort sind die Menschen faktisch rechtlos einem Verfahren ausgesetzt, das sie in kürzester Zeit wieder aus dem Land schafft. Insbesondere Roma aus den sog. Westbalkanländern sind davon betroffen. Ihre Herkunftsländer sind durchweg für Roma nicht sicher, sie werden überall verfolgt und ausgegrenzt.
Wir fordern vom DRK und seiner „Betreuungsdienste Westfalen-Lippe gGmbH“:

Raus aus allen Lagern und ähnlichen Einrichtungen für Geflüchtete, in NRW sofortige Schließung der DRK-Lager Burbach, Olpe und Bad Godesberg
Keine Beteiligung an der Trennung Geflüchteter in sog. Bleibeberechtigte und sog. Illegale

Stattdessen soll das DRK ALLE Geflüchteten unterstützen in ihren Grundrechten auf körperliche Unversehrtheit, menschenwürdige Unterbringung (Wohnungen), (Selbst)versorgung, Bildung, Gesundheit und Arbeit.

Bis dahin gilt: KEINE SPENDE FÜR DAS DEUTSCHE ROTE KREUZ

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