02. Februar 2015 · Kommentare deaktiviert für Migration & Bevölkerung – Ausgabe Januar 2015 erschienen · Kategorien: Lesetipps

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Inhalt der Ausgabe Januar 2015

Debatte um Einwanderung in Deutschland: Populismus versus Sachlichkeit

Der öffentliche Einwanderungsdiskurs hat sich in den letzten Wochen deutlich verschärft. Fragen der inneren Sicherheit und Zweifel am sozioökonomischen Nutzen von Einwanderung sowie fremdenfeindliche Vorurteile haben die Debatte um ein neues Einwanderungsgesetz wieder belebt. Dabei gerät aus dem Blick, dass Deutschland auf Zuwanderung angewiesen ist.

Nach Pariser Anschlägen diskutiert Europa über Zuwanderung und Islamismus

Die terroristischen Anschläge auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo und auf einen jüdischen Supermarkt Anfang Januar in Paris haben weltweit Bekundungen der Solidarität mit den 17 Opfern ausgelöst. Über eine Million Menschen gingen weltweit für Meinungsfreiheit und Toleranz auf die Straße. Gleichzeitig wird auf EU-Ebene und in mehreren Mitgliedstaaten der Union über Zuwanderung, Rassismus und Islamismus diskutiert.

Interview: „Ressentiments gegen Muslime haben seit Jahren Kontinuität“

Das im Jahr 2014 neu gegründete Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) an der Humboldt-Universität zu Berlin stellte am 3. Dezember 2014 die Studie „Deutschland postmigrantisch I: Gesellschaft, Religion, Identität“ vor. Für die repräsentative Studie des BIM wurden zwischen September 2013 und April 2014 insgesamt 8.270 Personen ab einem Alter von 16 Jahren zu Themen wie Identität, Zugehörigkeit und Ausgrenzung befragt. Über die Ergebnisse sprach Migration und Bevölkerung mit der stellvertretenden Institutsdirektorin Dr. Naika Foroutan.

Deutlich mehr Asylbewerber in Deutschland und Europa

Der hohe Zuzug von Asylsuchenden nach Deutschland hält an. Im vergangenen Jahr stellten erneut deutlich mehr Schutzsuchende einen Asylantrag als im Vorjahr. In der gesamten Europäischen Union steigt die Zahl der Asylanträge.

UN-Bericht zur Lage syrischer Flüchtlinge in Jordanien

Die Lage syrischer Flüchtlinge in Jordanien verschlechtert sich zunehmend. Das geht aus einem aktuellen Bericht des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) hervor, der sich auf Informationen von etwa 150.000 befragten Flüchtlingen stützt.

Vereinigtes Königreich: Einwanderungsland wider Willen

Das Thema Einwanderung steht in Großbritannien seit einigen Jahren ganz oben auf der politischen Agenda. Dem jüngsten Eurobarometer zufolge sehen die Briten das Thema Einwanderung als größte Herausforderung, der das Land derzeit gegenübersteht. Was sind die Hintergründe dieser Entwicklung? Ein Blick in die Migrationsgeschichte des Landes.

Gespräche zur Neuordnung der Zuwanderung zwischen Kuba und den USA

Nachdem die Regierungsspitzen der Vereinigten Staaten und Kubas Mitte Dezember 2014 eine Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen in Aussicht gestellt hatten, fanden im Januar erste offizielle Gespräche zwischen Vertretern beider Staaten statt. Dabei wurde auch das Thema der kubanischen Migration in die USA behandelt.

Neuregelung der Optionspflicht in Kraft

In Deutschland geborene und aufgewachsene Kinder ausländischer Eltern müssen sich nicht mehr bis spätestens zum 23. Geburtstag zwischen der deutschen Staatsangehörigkeit und der ihrer Eltern entscheiden („Optionspflicht“).

Journalisten mit Migrationshintergrund geehrt

Eine 80-köpfige Jury des medium magazins hat die in Teheran geborene deutsche Russland-Korrespondentin Golineh Atai zur Journalistin des Jahres 2014 gewählt. Sie wurde für ihre „herausragende Berichterstattung“ in der Ukrainekrise ausgezeichnet.

Studie des Berlin-Instituts zur Versorgung auf dem Land

Das größte Potential für eine erfolgreiche Gestaltung des demografischen Wandels auf dem Land liegt in den ländlichen Räumen selbst. Dies zeigt die qualitative Studie „Von Hürden und Helden“ des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung.

Russland geht gegen illegale Einwanderung vor

Am 10. Januar ist in Russland ein neues Aufenthaltsgesetz in Kraft getreten, das die Fristüberschreitung von Aufenthaltsgenehmigungen deutlich stärker ahndet als bislang. Demnach droht allen Ausländern, die sich länger als vier Monate ohne Erlaubnis im Land aufgehalten haben, ein dreijähriges Wiedereinreiseverbot.

Italien: Führerlose Flüchtlingsschiffe

In der ersten Januarwoche hat die italienische Küstenwache zwei in Seenot geratene, führerlose Frachter mit hunderten, überwiegend syrischen Geflüchteten an Bord abgefangen. Die Besatzung hatte offenbar den Autopiloten eingeschaltet, war von Bord gegangen und hatte die Schutzsuchenden ihrem Schicksal überlassen.

EU: Ambivalente Einstellung zu Einwanderung

Zwar befürworten die meisten Europäer (52 %) die Einwanderung von Menschen aus anderen EU-Mitgliedstaaten, die Zuwanderung von Drittstaatsangehörigen in die EU lehnt die Mehrheit (57 %) jedoch ab. Dies ist ein zentrales Ergebnis der neuesten Eurobarometer-Umfrage, die am 17. Dezember veröffentlicht wurde.

Indien/Pakistan: Flucht aus Kaschmir-Region

In der zwischen Indien und Pakistan umstrittenen Grenzregion Kaschmir waren zum Jahreswechsel Tausende Menschen auf der Flucht. Der Grund sind erneute Gefechte zwischen indischen und pakistanischen Truppen.

Nigeria: Flucht vor Gewalt im Norden

In den nordnigerianischen Bundesstaaten Adamawa, Borno und Yobe sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks etwa 850.000 Menschen als Binnenvertriebene auf der Flucht vor Gewalt. Weitere 135.000 Menschen sind in die Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad geflohen.

Israel: Einwanderung französischer Juden nimmt zu

Nach dem terroristischen Anschlag auf einen koscheren Supermarkt in Paris mit vier jüdischen Opfern (siehe S. 2) erwartet Israel einen Anstieg der Zuwanderung aus Frankreich. Medienberichten zufolge rechnet Einwanderungsministerin Sofa Landver (Israel Beitenu, rechtsorientiert-nationalistisch) mit bis zu 15.000 französisch-jüdischen Neuzuwanderern.

Tipp aus der Redaktion: Filme zu Flucht und Migration auf der 65. Berlinale

Vom 5. bis 15. Februar finden die 65. Internationalen Filmfestspiele in Berlin statt. Neben den Filmen zahlreicher internationaler Stars zeigt die Berlinale seit Jahren auch immer wieder Beiträge, die Fragen politischer Aktualität wie Flucht und Verfolgung aufgreifen. Eine Zusammenstellung der Filme und Dokumentationen auf der diesjährigen Berlinale zu diesem Themengebiet.

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