13. September 2014 · Kommentare deaktiviert für Drohnen aus Österreich über dem Mittelmeer · Kategorien: Mittelmeerroute, Österreich · Tags:

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Helikopter-Drohnen aus Österreich für internationale Missionen in Krisenregionen

Matthias Monroy

In der Ukraine und vor Italien sollen Drohnen des Herstellers Schiebel in zivilen Missionen bei der Aufklärung helfen. Die beiden Einsätze könnten für die EU einen Trend markieren

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) will nach Angaben der „Wiener Zeitung“ für ihre Beobachtermission in der Ostukraine Drohnen der Firma Schiebel aus Österreich einsetzen. Dies habe die in Wien ansässige Zeitung von einem OSZE-Sprecher erfahren. Auch Schiebel und die OSZE haben ihren Sitz in Wien.

Schiebel fertigt die Helikopter-Drohnen „Camcopter S100“, die auf bis zu 240 km/h beschleunigt werden können. Sie erreichen Höhen bis zu 6.000 Metern und können sechs Stunden in der Luft bleiben. Ihre Reichweite beträgt 120 Kilometer. Mit einem Abfluggewicht von 200 Kilogramm und einer Nutzlast von 34 Kilogramm können sie eine ganze Palette an Aufklärungstechnik befördern. Neben optischen Kameras gehören hierzu radarbasierte Sensoren, die auch bei Nacht und wolkigem Himmel hochauflösende Bilder liefern.

Laut dem Spiegel sollen die Drohnen ab Oktober einsatzbereit sein und dann die Situation an der Grenze aufklären. Die Organisation will so erfahren, ob tatsächlich russische Soldaten auf ukrainischem Territorium operieren. Für die Vorbereitung der Mission befänden sich bereits 70 OSZE-Angehörige in Donezk und Luhansk. Die OSZE spricht von insgesamt 230 Beobachtern. Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte den Drohneneinsatz in der Ostukraine laut staatlichen Agenturen grundsätzlich gutgeheißen.

Auch deutsche Marine beschafft „Camcopter“

Der Lieferung war eine Ausschreibung vorausgegangen, die im Juli endete. Laut der Wiener Zeitung sei der Vertrag schließlich am 13. August unterschrieben worden. Um wie viele Drohnen es sich handelt und welche Kosten entstehen, teilte Schiebel aber nicht mit.

Schiebel-Drohnen sind unbewaffnet, werden aber vorwiegend an Militärs verkauft. Nach unterschiedlichen Angaben sollen die ferngesteuerten Helikopter an Libyen, USA, Jordanien, China und Saudi-Arabien verkauft worden sein. Eine 2008 eingefädelte Lieferung an die deutsche Marine verzögert sich (Auch Bodentruppen der Bundeswehr wollen größere Helikopter-Drohnen). Für die Vermarktung in Deutschland arbeitet Schiebel mit dem deutschen Rüstungskonzern Diehl BGT Defence zusammen.

Die Niederlande testen „Camcopter“ angeblich über der Nordsee, die Bundespolizei hatte solche Tests mit einer ähnlichen Drohne eines Konkurrenten von Schiebel auf der Ostsee geflogen. Die größeren Helikopter-Drohnen sind vor allem für jene Polizeibehörden interessant, die bereits Erfahrungen mit Drohnen mit geringer Nutzlast gesammelt haben. Laut dem Hersteller können „Camcopter“ beispielsweise Seile oder Netze abwerfen. Damit wären sie bestens für ein EU-Forschungsprojekt geeignet, das polizeiliche Möglichkeiten zum Stoppen von Fahrzeugen oder Booten aus der Luft untersucht (EU will polizeiliche Drohnen bewaffnen). In dem Vorhaben wird eine Helikopter-Drohne des Herstellers Yamaha geflogen.

Einsatz vor der italienischen Küste

Auch das italienische Militär hat mehrere „Camcopter“ gekauft. Der italienische Journalist Antonio Mazzeo berichtet, diese würden vom Landungsschiff San Giusto gesteuert. Laut dem Verteidigungsministerium spielten Drohnen eine immer wichtigere Rolle bei militärischen Operationen. Ihr Einsatz folge einer Vereinbarung zur technischen und organisatorischen Zusammenarbeit zwischen der italienischen und der französischen Marine.

Tests auf Schiffen der italienischen Marine sind nach Berichten des Verteidigungsministeriums abgeschlossen, ab September seien die Drohnen startbereit. Dann sollen sie im Mittelmeer beim Aufspüren unerwünschter Migranten helfen, so Mazzeo und die „Wiener Zeitung“. Italien hatte dort die Operation zur Seenotrettung „Mare Nostrum“ gestartet, mit der das Militär die eigentlich zivilen Grenzpatrouillen unterstützt. Dabei kamen bereits große Drohnen des Typs „Predator“ der Luftwaffe zum Einsatz. Nach neuesten Meldungen plant die Marine den Kauf weiterer Drohnen des US-Rüstungskonzerns Boeing.

Auf Druck Italiens wird die EU nun die italienische Operation im Mittelmeer übernehmen, auch Deutschland will sich beteiligen. Das neue Projekt soll im Oktober starten und firmierte zunächst als „Frontex Plus“. Damit war klar, dass nicht mehr die Seenotrettung von Migranten im Vordergrund steht. Der Auftrag der vom deutschen Innenministerium dominierten Grenzagentur Frontex ist die Verhinderung irregulärer Migration und nicht etwa die Rettung von Schiffbrüchigen. Inzwischen wurde die Operation in „Triton“ umbenannt, nach ersten Berichten soll ihr Einsatzgebiet allerdings nicht mehr in internationalen Gewässern erfolgen.

Griechischer EU-Kommissar soll „robuste Antwort“ auf irreguläre Migration finden

Wenn sich die „Camcopter“ in der Ukraine und im Mittelmeer bewährt haben, könnten weitere Einsatzgebiete im zivilen Krisenmanagement winken. Die EU mit ihrer neuen Kommission könnte dabei als Katalysator dienen. Denn der neue EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos war zuvor griechischer Verteidigungsminister und trat dort bisweilen martialisch auf. Nach Berichten war er mitverantwortlich für die rigide Migrationspolitik Griechenlands, die dem Land von den EU-Innenministern verordnet worden war.

Der neue Kommissionspräsident forderte Avramapoulos gestern in einem „Missionsbrief“ auf, für eine „robuste Antwort auf Herausforderungen irregulärer Migration“ zu sorgen.

Der Innenkommissar untersteht jetzt unter anderem der neuen Hohen Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Federica Mogherini. Nicht ausgeschlossen also, dass die EU-Migrationspolitik zukünftig stärker mit dem Militär verzahnt wird. Im Bereich der Migration hatte sich dies bereits letzten Herbst angedeutet (Festung Europa: EU will Migration im Mittelmeer mit Kriegsschiffen eindämmen).

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SCHIEBEL CAMCOPTER® S-100 helps to save refugees in the Mediterranean Sea

(Infodefensa.com) Malta – As part of the Migrant Offshore Aid Station (MOAS) operation the Schiebel CAMCOPTER® S-100 UAS (Unmanned Air System) is helping to save the lives of refugees in the Mediterranean Sea. Desperate people fleeing conflict, economic desperation and violence in their homeland

look towards Europe as a safe haven. They travel by all means possible for days or weeks on end to get to countries of transit from which they will sail out in makeshift sea craft. The lucky ones reach Europe where they can claim asylum, the unlucky ones perish.

MOAS was founded to take action to prevent such tragedies in the future and initiated Operation Phoenix where the CAMCOPTER® S-100 plays a vital role in. A ship-borne aid station, named Phoenix, was made available to support refugee vessels in need. Phoenix has two 6-metre rigid inflatable boats on board that respond to calls for assistance. The CAMCOPTER® S-100 is launched from on board the ship to locate and identify boats in distress. The UAS then provides imagery in real-time, day and night and even under adverse weather conditions. Operated by Schiebel personnel, the EO/IR camera submits essential data to locate people in need. With the help of the unmanned helicopter the Rescue Coordination Centre (RCC) can be informed and provide help immediately.

The mission radius was implemented in a strategic geographic location on the central Mediterranean route, affected by migratory flows departing from the southern Mediterranean littoral. Between August and October 2014, the 40-metre expedition vessel Phoenix will conduct three operations in central Mediterranean, each lasting two to three weeks. Hans Georg Schiebel, Chairman of the Schiebel Group of companies commented: “We are very happy to provide this capability and our experience for MOAS to help people in need. With our combined effort we can save the lives of refugees in the Mediterranean Sea and hopefully raise awareness for the situation of migrants worldwide.”

About Schiebel:

Founded in 1951, the Vienna-based Schiebel Group of companies focuses on the development, testing and production of state-of-the-art mine detection equipment and the revolutionary CAMCOPTER® S-100 Unmanned Air System (UAS). Schiebel has built an international reputation for producing quality defense and humanitarian products, which are backed by exceptional after-sales service and support. Since 2010 Schiebel offers the new division composite and is able to supply high-tech customers with this high-quality carbon fiber technology. All products are quality-controlled to meet ISO 9001 standards. With headquarters in Vienna (Austria), Schiebel now maintains production facilities in Wiener Neustadt (Austria), and Abu Dhabi (UAE), as well as offices in Washington DC (USA), and Phnom Penh (Cambodia).

About Migrant Offshore Aid Station (MOAS):

MOAS is made up of a group of international humanitarians, security professionals, medical staff and experienced maritime operators who have combined their resources to help prevent further tragedies at sea. They are passionate about the plight of those seeking a better life and the dangerous challenges they face as they try to find a life free of violence. MOAS, which is based in Malta, was founded by Christopher and Regina Catrambone and has a Board of Advisors made up of distinguished personalities from various sections of society.

About the CAMCOPTER® S-100:

Schiebel’s CAMCOPTER® S-100 Unmanned Air System (UAS) is a proven capability for military and civilian applications. The Vertical Takeoff and Landing (VTOL) UAS needs no prepared area or supporting launch or recovery equipment. It operates in day and night, under adverse weather conditions, with a

beyond line-of-sight capability out to 200 km, both on land and at sea. The S-100 navigates via preprogrammed GPS waypoints or is operated with a pilot control unit. Missions are planned and controlled via a simple point-and-click graphical user interface. High definition payload imagery is transmitted to the

control station in real time. Using „fly-by-wire“ technology controlled by a triple-redundant flight computer, the UAV can complete its mission automatically. Its carbon fiber and titanium fuselage provides capacity for a wide range of payload/endurance combinations up to a service ceiling of 18,000 ft. In its standard configuration, the CAMCOPTER® S-100 carries a 75 lbs/34 kg payload up to 10 hours and is powered with AVGas or heavy fuel.

via SCHIEBEL CAMCOPTER® S-100 helps to save refugees in the Mediterranean Sea – Comunicados Infodefensa España.

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