Der Marsch der Papierlosen nach Brüssel
“Pour la liberte, c’est la marche des sans papieres, de Strasbourg a Brussels a pied!” (Für die Freiheit, das ist der Marsch der Papierlosen, zu Fuß von Strassburg bis nach Brüssel!) – dieser Slogan erschallte an all den Orten, die der Marsch für Freiheit nach dem Start am 18. Mai im Elsass durchquerte.
Über mehrere Stationen rund um Saarbrücken erreichte der Fußmarsch am 1. Juni Schengen und verwandelte diesen symbolischen Ort in eine Protestzone gegen das EU-Grenzregime. An der Marschgruppe nahmen ca. 60 bis 150 Menschen teil, zum Auftakt kamen bis zu 400 und nach Schengen rund 200 Leute. Das war sicher kleiner als zunächst erhofft, doch die gemischte Zusammensetzung führte vielfältige Erfahrungen zusammen. Refugees vom Berliner Oranienplatz und eine Delegation aus Tunesien, Selbstorganisierte und UnterstützerInnen aus verschiedenen Städten und Ländern sind in den Wochen des Marsches zu einem Power-Team zusammen gewachsen.
Am 20.Juni hat der Marsch Brüssel erreicht und hat dort mit Sans-Papier-Gruppen aus Frankreich, Italien und Belgien und den Niederlanden ein gemeinsames Aktionscamp aufgebaut. Eine Woche mit Demonstrationen vor der deutschen, der niederländischen und der italienischen Botschaft – um nur einiges zu nennen – und einer kraftvollen Demonstration mit über 1000 Teilnehmer*innen in beeindruckender Zusammensetzung bildete einen gelungenen Abschluss des Marsches. Neben den vielfältigen Aktionen wurden erste Verabredungen für gemeinsame Aktionen auf europäischer Ebene getroffen.
via Umbruch-Bildarchiv Fotos Refugee Protest March von Strassburg nach Brüssel