Zwischen Wüste und Meer: Kämpfe um Bewegungsfreiheit in Nordafrika
Drei Aktivisten von Afrique-Europe-Interact berichten über ihre eigenen Erfahrungen
24. Februar (Montag), 19.30 Uhr, Bildungswerk der Heinrich-Böll-Stiftung e.V., Kottbusser Damm 72
Durch die systematische Vorverlagerung des EU-Grenzregimes bis weit auf den afrikanischen Kontinent hat sich die Situation in Nordafrika in den letzten 10 Jahren grundlegend verändert: Einerseits werden Flüchtlinge und Migrant_innen aus Subahara-Afrika im Auftrag der EU gejagt, festgenommen und in die Wüste abgeschoben – mit der Konsequenz, dass rassistische oder xenophobe Vorurteile in der Bevölkerung gezielt gefördert oder überhaupt erst hervorgebracht werden.
Andererseits sind auch die Gesellschaften des Maghreb von der EU-Migrationspolitik negativ betroffen, entsprechend haben allein seit der Revolution in Tunesien über 40.000 junge Leute das Land in Booten verlassen. In der Veranstaltungen werden drei Aktivisten der ARACEM (Assoziation der Abgeschobenen aus Zentralafrika in Mali) von ihren eigenen Erfahrungen berichten: Während Zinahad Patrice Boukar bereits 2005 von Marokko in die algerische Wüste abgeschoben wurde und danach an der Gründung der ARACEM in Bamako (Mali) beteiligt war, haben es die beiden anderen Gäste immer wieder neu versucht und sind mittlerweile in Europa angekommen.
Die ARACEM ist bei Afrique-Europe-Interact aktiv. In ihrer alltäglichen Arbeit unterstützt sie Migrant_innen aus verschiedenen zentralafrikanischen Ländern, die auf ihrem Weg gen Norden gestoppt und nach Mali abgeschoben werden.
Mehr Infos zur Situation von Flüchtlingen und Migrant_innen in Nordafrika (und somit der südlichen Außengrenze der EU finden sich unter anderem auf unserer Webseite: www.afrique-europe-interact.net)
Die ARACEM-Aktivisten werden auch in Bremen (26.02.) und Wuppertal (27.02.) von ihren Erfahrungen berichten. Die Veranstaltung in Berlin findet in Kooperation mit dem Bildungswerk der Heinrich-Böll-Stiftung e.V. statt.