20. Juli 2013 · Kommentare deaktiviert für „Auf Nauru revoltieren Asylbewerber in australischemFlüchtlingslager“ · Kategorien: Nicht zugeordnet · Tags: , , ,

siehe auch:

http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/canberra-lagert-asylproblem-aus-1.18119803

Premierminister Rudd verschärft kurz vor den Wahlen die bereits harte Politik gegen Bootsmigranten. Im Tausch gegen Entwicklungshilfe lagert er das Asylwesen nach Papua-Neuguinea aus.

Australia says no to more boatpeople

„The Australian Prime Minister, Kevin Rudd, has said that no more boatpeople will be allowed to resettle in Australia.Unauthorised arrivals will be sent to poverty-stricken Papua New Guinea, according to a new agreement between the two countries.“

Riots break out at Australian-run asylum camp
„A protest at an Australian-run immigration detention camp in Nauru has turned violent with some of the asylum seekers injured, officials and witnesses have said. Buildings were torched as hundreds of asylum-seekers escaped detention during riots at the refugee facility, witnesses said on Saturday, following the launch of a hardline immigration crackdown.“

Spiegel Online:

„[…] Am Freitag sind in dem Camp Unruhen ausgebrochen. Etwa 150 Insassen sollen einen Aufstand angezettelt und versucht haben, aus dem Lager auszubrechen, teilte die australische Immigrationsbehörde mit, die das Camp betreibt. Die Flüchtlinge hätten sich mit Messern aus der Lagerküche bewaffnet und innerhalb von zwei Stunden die Kontrolle übernommen, bevor die Polizei einschritt. Zahlreiche Asylbewerber und Sicherheitsbeamte seien verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden. Mehrere Gebäude auf dem Campgelände sollen bis auf die Grundmauern niedergebrannt sein. Der Sachschaden geht in die Millionen.Nach Angaben des australischen Fernsehsenders ABC sollen etwa tausend einheimische Männer der Polizei geholfen haben, den Aufstand niederzuschlagen. Sie seien mit Macheten und Stahlrohren auf die Flüchtlinge losgegangen und hätten sie damit am Ausbrechen gehindert.

Die meisten Asylbewerber in dem Lager auf Nauru sollen aus Iran stammen. […] Augenzeugen beschrieben die Zusammenstöße als die schlimmsten seit Menschengedenken auf der abgelegenen Südseeinsel. Menschenrechtsgruppen haben jedoch seit langem vor der schwelenden Flüchtlingskrise gewarnt. „Die Spannungen haben sich über lange Zeit aufgebaut. Der Vorfall sollte niemanden überraschen“, sagte Ian Rintoul von der australischen „Refugee Action Coalition“.Ursprünglich hätten die Asylbewerber geplant, aus dem Camp auszubrechen und zum Inselflughafen zu marschieren. Dort sollte eine Protestkundgebung stattfinden. Wegen des erbitterten Widerstands des Wachpersonals sei die Lage in dem Lager dann jedoch eskaliert.Die Ungewissheit und die langen Bearbeitungszeiten der Asylanträge hätten die Flüchtlinge frustriert, sagte Rintoul. Zudem seien die Bedingungen, unter denen die Camp-Insassen leben müssen, unerträglich geworden, weil immer mehr Menschen dort aufgenommen werden.Zusätzliche Brisanz erhält der Vorfall durch eine Neuregelung in der australischen Asylpolitik, die der neue Premierminister Kevin Rudd durchgesetzt hat. Von Samstag an werden alle Flüchtlinge, die in Booten in australische Gewässer kommen, nach Papua-Neuguinea abgeschoben. Ein erstes Boot mit 81 Menschen an Bord wurde am Samstag bereits vor der Küste der Weihnachtsinsel aufgegriffen. 2012 kamen 17.000 Flüchtlinge übers Meer. Parallel dazu schaltete die Regierung in Canberra Anzeigen in heimischen und internationalen Tageszeitungen. Die Botschaft: „Wenn du ohne Visum im Boot hierher kommst, wirst du nicht in Australien abgesetzt.“ […] Die Zahl der Bootsflüchtlinge in Australien hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch erhöht. Noch 2004 kam gerade einmal ein Boot mit 15 Menschen an Bord nach Down Under. 2012 waren es 278 Schiffe mit mehr als 17.000 Flüchtlingen an Bord.syd/AP“

via Auf Nauru revoltieren Asylbewerber in australischem Flüchtlingslager – SPIEGEL ONLINE.

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