Markus M. Haefliger
Anders, als dies in den Medien dargestellt worden ist oder in Berichten über die islamistische Besetzung Timbuktus im letzten Jahr suggeriert wurde (auch von diesem Korrespondenten), waren die sektiererischen Unterdrücker nicht blindlings darauf aus, die Handschriften der alten Gelehrtenstadt zu zerstören. Im Gegenteil. Als die Gotteskrieger der Gruppe Ansar ad-Din (Verteidiger des Glaubens) im April 2012 in Timbuktu einmarschierten, gelang es Abdoulaye Cissé, einem Mitarbeiter des Institut des hautes études et de recherches islamiques Ahmed Baba (Ahmed-Baba-Institut), sie von der Schutzbedürftigkeit der bis zu 700 Jahre alten Manuskripte zu überzeugen. Er habe die Milizionäre gebeten, im neuen Institutsgebäude zum Rechten zu sehen und Plünderungen der «islamischen Schriften» zu verhindern, erzählte Cissé während eines kürzlich erfolgten Gesprächs in Timbuktu. Dies hätten sie auch getan, und zwar so gründlich, dass ihn die Wachen bald selber nicht mehr in das Gebäude eingelassen hätten. […]“