Liebe Syrien-Interessierte, liebe AbonnentInnen des Newsletters,
die aktuelle Veranstaltungstour von Adopt a Revolution mit dem Fokus „Frauen in der Syrischen Revolution“ startet am Montag (15. April) in Frankfurt/Main in die zweite Woche. Drei weitere Termine stehen bis zum 18. April in folgenden Orten an: Mainz, Heidelberg und Marburg. Syrische AktivistInnen schildern ihre Erfahrungen in der Syrischen Revolution und debattieren strittige Themen mit dem Publikum sowie untereinander. Da die zivilgesellschaftlichen Kräfte in den Medien nahezu verschwiegen werden, bieten diese Termine Gelegenheit für seltene Einblicke nach Syrien und lebendige Diskussionen. Die genauen Daten und Informationen zur Tour können Sie hier einsehen: https://www.adoptrevolution.org/tour-13/
Einen Einblick über die erste Woche der Tour samt Ablauf, diskutierten Themen und Fazit der SyrerInnen können Sie im Tourblog – https://www.adoptrevolution.org/tourblog-zwischen-aufbruch-und-verzweiflung-wie-weiter-in-syrien/ – erhalten. Dieser Blog wird im Rahmen der Tour fortlaufend aktualisiert. Das Team von AaR sowie die AktivistInnen auf Deutschlandtour hoffen auf eine neue Woche mit regem Publikumsinteresse.
Einen sichtbaren Beweis, dass Frauen in der Revolution präsent sind, liefert dieses Video aus dem Zentrum von Damaskus: http://www.youtube.com/watch?v=A1Ovy3–ET0. Es zeigt einen Protest vom gestrigen Sonntag (14. April) im Markt der historischen Altstadt. Die AktivistInnen rufen auch den Slogan „Das syrische Volk lässt sich nicht demütigen“, der einer der ersten Rufe der Revolution vor 2 Jahren war. Bereits im März 2011 waren Frauen an den Protesten in Damaskus an nahezu gleicher Stelle beteiligt. Nicht sichtbar für die Außenwelt sind die „Hintergrund“aktivitäten der AktivistInnen, die ebenso bedeutsam sind. Unter den mittlerweile offiziell 1,3 Millionen syrischer Flüchtlinge (Angabe UNHCR) sind die Frauen oftmals Beschützer der Kinder und zugleich Opfer von (sexueller) Ausbeutung.
Unsere Presseschauen bieten diese Woche Hintergrundinformationen zur humanitären Lage IN Syrien sowie den geostrategischen Verwicklungen, die sich u.a. am Golan exemplarisch zeigen lassen. Die Presseschau vom 08. April zeigt, welche Hilfsorganisationen überhaupt in Syrien aktiv sind bzw. sein dürfen. Die Lage der mittlerweile 4 Millionen Binnenflüchtlinge ist zumeist durch Mangel und große Not gekennzeichnet. Rund ein Dutzend Hilfsorganisationen in Syrien versucht, die Not zu lindern. Hindernisse gibt es in Regierungs- als auch Oppositionsgebiet. Klar ist: Die Not der Syrer vor Ort muss gelindert werden. Dass der massenhafte Exodus aus Syrien abnimmt, ist jedoch derzeit kaum zu erwarten. Details können Sie hier nachlesen:
Die Region des Golan ist bislang weitgehend friedlich geblieben; paradoxerweise befinden sich dort die einzigen UN-Soldaten, die einen Waffenstillstand in Syrien überwachen. Diesen historisch bedingten Treppenwitz versucht eine Presseschau zu erklären, und illustriert ferner die komplexe regionale Interessen- und Angstlage, die sich am Golan bündelt. Israel fürchtet um seine bislang sicherste Grenze, während das EU-Waffenembargo auch bis in den Golan brisantes Thema ist. Würde dieses kippen, fällt wahrscheinlich auch die UNDOF-Mission am Golan. Wie diese Fakten zusammenhängen? Wie Israel und Syrien bis 2011 ihren „Krieg“ am Golan zelebrierten? Dies alles ist nachzulesen unter: https://www.adoptrevolution.org/der-golan-geopolitische-bruchlinien/
Der vergangene Freitag stand in Syrien unter dem Motto „Syrien ist zu stark, als dass ihr es teilen könnt“, und war in Richtung der internationalen Akteure gemünzt. Die Demonstrationen des Tages sollten dies untermauern. Ein zwar etwas verpixeltes, aber lebhaftes Stimmungsbild bietet die Demonstration aus Hass/Provinz Idlib: http://www.youtube.com/watch?v=A0KxFEKpqa8&feature=youtu.be. Unser Partnernetzwerk der Lokalen Koordinationskomitees (LCC) verfasste folgendes Statement zum Motto und den Protesten des Freitags: http://www.lccsyria.org/11216
Einwohner von Kafranbel/Idlib von der „Vereinigung der Revolutionskräfte“ vor Ort hielten am Freitag dieses Plakat, https://www.facebook.com/photo.php?fbid=353366521436171&set=a.135521173220708.22295.135403903232435&type=1&theater – mit der Bedeutung: „Unsere Revolution richtet sich nicht nur gegen eine Regierungsform, sondern gegen alle Formen von Unterdrückung und Einschränkung des freien Denkens.“
Mit besten Grüßen,
das Adopt a Revolution-Team