12. Dezember 2012 · Kommentare deaktiviert für Aufruf Demonstration Köln, 16.12.2012 · Kategorien: Deutschland · Tags:

Liebe Freundinnen und Freunde, Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

im Anschluss ein Aufruf für eine Demo in Köln in Solidarität mit den aktuell laufenden Flüchtlingsprotesten mit der Bitte um Verbreitung, Weiterleitung und aktive Unterstützung. Flyer in verschiedenen Sprachen findet ihr auf:
http://www5.kmii-koeln.de

Besonders möchten wir euch auf die Urteilsverkündung am 13. Dezember 2012 im Falle Oury Jalloh aufmerksam machen. Das Urteil wird uns nicht die erwünschte Gerechtigkeit geben. Solange die Ausländergesetze existieren, solange Menschen aufgrund der Residenzpflicht tagtäglich an den Bahnhöfen aufgrund ihres Aussehens kontrolliert werden, solange Abschiebungen durchgeführt werden, solange die europäische Union und insbesondere die deutschen Firmen die meisten Waffen der Welt produzieren und verkaufen, solange Menschen gezwungen sind, zu fliehen, solange wir vor menschengemachten Problemen fliehen müssen, wird kein bürgerliches Gericht unsere Schmerzen lindern können.

»Oury ist dreimal gestorben
– im Bürgerkrieg in Sierra Leone starb seine Vergangenheit,
im Asylbewerberheim in Roßlau bei Dessau starb seine Zukunft,
und in der Zelle kam er ums Leben.
«

Nur in unseren solidarischen Aktionen gegen das Unrecht lindern wir mit der passenden Antwort unsere Schmerzen und die aus diesen Aktionen gewonnene Kraft ist unsere Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Daher ist es wichtig, den Kampf auf allen Ebenen zu führen, also ihn auch in den deutschen Gerichten wie in Magdeburg zu führen, um weiterhin den Druck auf das rassistische System aus Polizei, Gerichten, Staatsanwaltschaft, bürgerliche Parteien … aufrecht zu erhalten. Verbreitet die letzte Erklärung der Initiative und solidarisiert euch am 13. Dezember 2012 mit den Freundinnen und Freunden, die in Magdeburg das letzte Stück Gerechtigkeit vor dem Gericht in Magdeburg vertreten.

PM der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh e.V. vom 06.12.2012

Nimmt öffentlich Stellung zu den Unterlassungen des Gerichtes und der Staatsanwaltschaft, die nie die Mordthese verfolgten, die nie die offensichtlich an den bisherigen Vertuschungen involvierten Beamtinnen und Beamten zur Rechenschaft zogen, oder organisiert Solidaritätsaktionen in euren Städten.

Kommt am 7. Januar 2013 mit nach Dessau und klagt die Mörder von Oury Jalloh an. Die Demonstration in Dessau steht jedes Jahr symbolisch für den Kampf gegen rassistische Polizeibrutalität und gegen das hier in Deutschland sich manifestierende koloniale Unrecht. Letztes Jahr griff die Polizei Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Demo im Anschluss brutal an. Nur durch unsere Anwesenheit demonstrieren wir unsere Entschlossenheit den Rassismus zu bekämpfen. Aus NRW mobilisieren wir gemeinsam mit anderen Gruppen einen Bus mit Stopps in Köln, Wuppertal und Dortmund. Meldet euch, solange Plätze frei sind. Mobilisierungsveranstaltungen organisiert von einigen antirassistischen und anderen Gruppen finden in der kommenden Woche in Bochum, Mülheim und Düsseldorf statt:

Di, 18.12.2012 ab 19:30 Uhr im SZ Bochum, Josephstr. 2
Mi, 19.12.2012 ab 19:30 Uhr im AZ Mülheim/Ruhr, Auerstr.51
Fr, 21.12.2012 ab 19:30 Uhr im Linken Zentrum/Hinterhof Düsseldorf, Corneliusstr.108

Achtet auf Ankündigungen im Internet.

Mit solidarischen Grüßen
KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen

Kontakt:

KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
c/o AZ Wuppertal, Markomannenstr. 3, 42105 Wuppertal
Telefon: 0152 378 650 10
E-Mail: wuppkarawane {ät] yahoo.de
Internet: http://thecaravan.org

Bankverbindung:
Förderverein Karawane e.V.
Kontonummer: 4030780800
Bankleitzahl: 43060967
GLS Gemeinschaftsbank eG

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Solidarität mit den Flüchtlingsprotesten
Demonstration am Sonntag, 16.Dezember 2012
14 Uhr, Friesenplatz, Köln

UNITED AGAINST THE ISOLATION OF REFUGEES – CALL FOR SOLIDARITY

Ensemble contre la isolation des refugées!

همبستگی با مبارزه پناهندگان

„İltica hakkı Yürüyüşüyle“ daha çok hakka ve daha çok özgürlüğe kavuşabiliriz

FREIHEIT STATT TÖDLICHEM GRENZREGIME
ABSCHAFFUNG DER RESIDENZPFLICHT
ABSCHIEBUNGEN STOPPEN
ISOLATIONSLAGER SCHLIEßEN
SCHLUSS MIT DULDUNGEN – BLEIBERECHT

Kaum steigt in diesem Herbst die Zahl von Asylbewerber_innen aus Notstandsgebieten in Deutschland auch nur leicht an, greifen die altbekannten öffentlichen Reflexe von Diskriminierung, Hetze, Krisen-Szenarios, Abwehr und beschleunigter Abschiebung. Das können wir nicht hinnehmen.

Seit 7 Monaten protestieren Geflüchtete selbst organisiert gegen ihre Isolation und Entrechtung in Deutschland und Europa. Sie begannen mit einem Hungerstreik im März 2012 nach dem Suizid eines Iraners in Würzburg und begaben sich im September auf einen 600 km langen Marsch nach Berlin, um endlich Gehör zu finden und Zusagen der verantwortlichen Politiker zu bekommen, die ihnen ihre Rechte und ein Leben in Würde ermöglichen. Aber der Kampf ist hart: Trotz großer Solidarität in anderen deutschen und europäischen Städten, trotz breiter Berichterstattung selbst in den konventionellen Medien und trotz einzelner Gesprächsangebote ist ihre persönliche Lage erschwert durch das Leben in Zelten im winterlichen Berlin, durch Schikanen und die Gefahr der Strafverfolgung wegen Verstoßes gegen die Residenzpflicht und durch ablehnende politische Reaktionen.

Wir solidarisieren uns mit diesen Protesten und rufen auf zur Teilnahme an einer

   Demonstration

am Sonntag, 16.Dezember 2012

14 Uhr, Friesenplatz Köln

FREIHEIT STATT TÖDLICHEM GRENZREGIME
ABSCHAFFUNG DER RESIDENZPFLICHT
ABSCHIEBUNGEN STOPPEN
ISOLATIONSLAGER SCHLIEßEN
SCHLUSS MIT DULDUNGEN – BLEIBERECHT

Es rufen auf (Stand 10.12.): AGIF – Föderation der ArbeitsmigrantInnen in Deutschland, agisra Köln, Allerweltshaus, Anarchistische Stimme, Anatolische Föderation, Attac Köln, ATIF- Föderation der ArbeiterInnen aus der Türkei in Deutschland, Interventionistische Linke Köln, Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen Wuppertal, Kölner Netzwerk „kein mensch ist illegal“, Özgürlük ve Dayanışma Deutschland, Rom e.V., SSK Salierring, TÜDAY- Menschenrechtsverein Türkei/Deutschland e.V.

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