10. Dezember 2012 · Kommentare deaktiviert für Flüchtlingsprotest Berlin: Haus besetzt · Kategorien: Deutschland · Tags:
  • Doppelbesetzung in Berlin-Kreuzberg!
  • İŞGAL EVİNİ KORUMAYA GELİN
  • Action against Dublin II Deportations in front of Foreign Federal Office in Berlin
    (Aktion vs Dublin II vor demm Auswärtigen Amt in BErlin)

Berlin – Zwei Gebäude einer leerstehenden Schule von Flüchtlingen und AktivistInnen besetzt!

Doppelbesetzung in Berlin-Kreuzberg!
Heute wurden in Kreuzberg 36 zwei Gebäude einer leerstehenden Schule besetzt!

Wir haben heute, am 8.12. das leerstehende Schulgebäude in der Reichenbergerstraße, Ecke Ohlauerstraße in Berlin/Kreuzberg besetzt. Wir sind eine Gruppe von Geflüchteten und Unterstützer_innen die für die Abschaffung der Lagerpflicht, der Residenzpflicht und den sofortigen Stopp aller Abschiebungen kämpfen. Um unsere politischen Forderungen zu verwirklichen, sind wir aus unserer Isolation in den Lagern geflohen und haben angefangen, auf der Straße und in den Protestzelten Widerstand zu leisten. Wir haben am Protestmarsch von Würzburg nach Berlin teilgenommen und haben damit die Residenzpflicht gebrochen, die uns gesetzlich dazu zwingen will uns in den Grenzen eines bestimmten Landkreises aufzuhalten.

weiter auf http://thevoiceforum.org/node/2975

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OHLAUER STRAßE / REICHENBERGER STRAßE
İŞGAL EVİNİ KORUMAYA GELİN

8.12.2012 tarihinde Ohlauer Str/Reichenmerger Str. de bulunan büyük bir okulu işgal ettik. Mülteci derinişçiler olarak aylardır sokaklarda verdiğimiz mücadeleyi yeni bir aşamaya taşıdık. Würzburg’tan Berlin’e yürüdükten sonra, Oranienplatz’da direniş çadırları kurduk. Yürüyüş, bildiri dağıtma, mülteci kampalarını ziyaret etme ve işgal eylemlerimizle direnişimizi devam ettiriyoruz.

Mülteci direniş hareketimizin bir merkeze ihtiyacı vardı ve bu amaçla büyük okulu işgal ettik. Almanya’da çok sayıda mülteci var. İzolasyon özelliği taşıyan mevcut mülteci kamplarının kapatılması temel taleplerimizden biridir. Bu anlamda işgal ettiğimiz bu okul bir simgesel özellik de taşıyor. Diğer yandan bizim haklı taleplerle yürüttüğümüz direnişe yeni mültecilerin katılması ve kışı geçirmeleri için bu okul bizim pratik ihtiyacımızdır.

Devamını oku http://thecaravan.org/node/3586

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Dublin II – Italy, deportation into homelessness!
Monday, Dec. 10th, 2012, 10am
Schinkelplatz in Berlin (Federal Foreign Office of Germany)

Deutsch: Aktion Berlin – Dublin II nach Italien – Abschiebung in die Obdachlosigkeit

December 10th is the international Human Rights Day. 64 years ago, the Universal Declaration of Human Rights was adopted. Today, we’re demanding a life in dignity for all.

The (live-threatening) situation of refugees in Italy needs to be recognized. In recent years, almost 90% of refugees deported to Italy under the Dublin II regulation had to live in the streets. Most basic needs are not fulfilled. Many refugees are denied access to healthcare and social security. Housing of refugees is generally run down and intolerable, and they’re subject to arbitrary treatment.

read more http://thecaravan.org/node/3584

Kontakt:

KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
c/o AZ Wuppertal, Markomannenstr. 3, 42105 Wuppertal
Telefon: 01578 65 46 336
E-Mail: wuppkarawane {ät] yahoo.de
Internet: http://thecaravan.org

Bankverbindung:
Förderverein Karawane e.V.
Kontonummer: 4030780800
Bankleitzahl: 43060967
GLS Gemeinschaftsbank eG

  • 9.12.2012OHLAUER STRAßE/ REICHENBERGER STRAßE – İŞGAL EVİNİ KORUMAYA GELİAm 8. Dezember 2012 haben wir ein großes Schulgebäude an der Ohlauer Straße Ecke Reichenberger Straße besetzt. Wir, die Flüchtlinge in Widerstand, haben unseren Kampf, den wir seit Monaten auf der Straße führen, auf eine neue Ebene gehoben. Nachdem wir von Würzburg nach Berlin marschiert sind, haben wir den Protestcamp am Oranienplatz gegründet. Unseren Widerstand führten wir mit Aktionen wie Demonstrationen, Flyer-Aktionen, Besuche und Besichtigungen von Flüchtlingsheimen sowie Besetzungen weiter.

    Die Widerstandsbewegung der Flüchtlinge brauchte letztendlich ein Zentrum und deshalb haben wir jetzt die Schule besetzt. In Deutschland leben zahlreiche Flüchtlinge. Eine unserer Hauptforderungen ist die Schließung der Flüchtlingslager, die die Menschen isolieren. In diesem Sinne ist die Besetzung eines Schulgebäudes auch ein symbolischer Akt. Andererseits brauchen wir dieses Schulgebäude, damit sich neue Flüchtlinge unserem gerechten Widerstand anschließen und hier überwintern können.

    Der Bezirksbürgermeister Kreuzberg-Friedrichshain hat mit uns ein Gespräch über die Besetzung geführt. Innerhalb von drei Tagen werden die Behörden eine Entscheidung treffen und mit uns ein weiteres Gespräch führen. Zurzeit sind wir noch in der Verhandlungsphase. Sie beabsichtigen, uns in ein kleineres Gebäude zu transferieren. Ein kleineres Haus wird jedoch für unsere Bewegung nicht ausreichend sein.

     

    Durch unseren monatelangen Widerstand auf der Straße haben wir eine legitime Basis für unsere Bewegung geschaffen. Jetzt sind wir kurz davor, den Flüchtlingswiderstand in eine konkrete Kraft umzuwandeln. Um diese Schule zu behalten, brauchen wir mehr Kraft und Solidarität. Wir rufen hiermit alle antikapitalistischen und antifaschistischen Gruppen auf, die besetzte Schule mit uns zu verteidigen.

    Der Kampf gegen das kapitalistische Isolationssystem ist nicht nur das Problem der Flüchtlinge. Die ganze Gesellschaft wird dazu verdammt, in Isolation zu leben.

    Es hängt von unserer Zahl und unserer Entschlossenheit ab, ob der Bezirk uns dieses Gebäude überlässt. So sollten mehr Flüchtlinge aus Lagern in ganz Berlin und ganz Deutschland hierher kommen. Alle sollten ihre Initiative nutzen und sich organisieren.

    Unterstützt die legitime Hausbesetzung! Diejenigen, die bisher ihre Solidarität ausgesprochen haben, sollen ihre Unterstützung jetzt in die Tat umsetzen. Wir rufen alle Intellektuellen, Künstler und Oppositionellen auf:
    Lasst uns gemeinsam das besetzte Haus verteidigen!
    Lasst uns unseren Kampf, den wir seit Monaten auf der Straße führen, in konkrete Taten umsetzen!

    Schließung aller Flüchtlingslager
    Abschaffung von Residenzpflicht
    Einstellung aller Abschiebeverfahren

    Flüchtlinge in Widerstand

    http://thecaravan.org/node/3587

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    KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
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  • taz 09.12.2012
  • http://www.taz.de/Protest-in-naechster-Runde/!107128/

    Protest in nächster Runde

    Flucht vor dem Schnee

    Flüchtlinge aus dem Camp am Oranienplatz besetzen eine leerstehende Kreuzberger Schule. Zumindest bis Dienstag können sie dort bleiben, sagt der Bezirk.von Von Konrad Litschko

    Zu sechzigst sitzen sie am Sonntagnachmittag in der früheren Schulaula, im Stuhlkreis, auf hellem Parkett. Von der hohen Decke strahlen zwei schwere Leuchter, die Heizungen bollern. Es ist das Plenum der Flüchtlinge. „Lasst uns dieses Haus zum Zentrum der Flüchtlingsbewegung in Deutschland machen“, schlägt Turgay Ulu, ein türkischer Flüchtling, vor. „Wir müssen zusammenarbeiten, mit allen“, appelliert ein anderer Mann. Vor ihnen, in der Kreismitte, schmiert sich ein Kapuzenträger Marmeladenbrote. Im Treppenhaus tragen Aktivisten Computer hoch.Seit Samstagnachmittag hat Kreuzberg ein besetztes Gebäude mehr. Da okkupierten rund 100 Unterstützer der seit Wochen protestierenden Flüchtlinge die leerstehende Gerhart Hauptmann-Oberschule in der Ohlauer Straße. Sie hängten ein riesiges Banner aus den Fenstern: „Abschiebestopp! Residenzpflicht, Lager abschaffen!“

    Eine Protestaktion gegen die „Zwangsunterbringung“ von Asylsuchenden sei die Besetzung, heißt es in einer Erklärung. Ein „selbstorganisiertes, soziales Zentrum“ wolle man auf dem Schulgelände aufbauen. Prompt setzten am Sonntag die rund 20 Flüchtlinge, die seit Ende Oktober vor dem Brandenburger Tor für mehr Rechte streiken, ihren dortigen Protest aus. Man wolle „Kräfte bündeln“, sagte Omar Iqbal. Der Afghane hatte sich dort an einem Hungerstreik beteiligt, zuvor war er mit anderen Asylbewerbern von Würzburg nach Berlin marschiert.

    Franz Schulz (Grüne), Bürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, besuchte die Besetzer bereits am Samstag und gewährte ihnen eine Duldung bis Dienstag. Dann berät sich das Bezirksamt. Die Polizei zog darauf am Abend ab. „Ich unterstütze, dass die Flüchtlinge bei diesen Temperaturen ein Dach über den Kopf bekommen“, sagte Schulz. Es sei „denkbar“, ihnen die Schule als Winterquartier bis März zu überlassen. Ein dauerhaft selbstverwaltetes Zentrum lehnte der Grüne dagegen ab. „Da gibt es andere Projekte, die dringlicher eine Perspektive brauchen.“

    Die vierstöckige Hauptmann-Schule steht seit knapp zwei Jahren leer, weil zuvor die Nachfrage stark gesunken war. Das Gebäude gehört dem Bezirk, der im Erdgeschoss seit einem Jahr das Suchthilfezentrum Fixpunkt untergebracht hat. Schulz will auch weitere lokale Projekte in der Schule beherbergen, etwa die Freie Schule Kreuzberg oder ein Praxiskollektiv für HIV-Erkrankte. Erste Räume sollen ab dem Frühjahr 2013 vergeben werden – spätestens dann müssten die Besetzer weichen.

    Die wollen nun erstmal den Dienstag abwarten. Bis dahin soll auch das Camp am Oranienplatz aufrecht erhalten werden, für das der Bezirk erst vor wenigen Tagen die Duldung verlängert hat. Zumindest nachts würden die meisten Flüchtlinge aber in die Hauptmann-Schule gehen, hieß es aus dem Camp. Dort waren unter den jüngsten Schneemassen Zelte eingestürzt. „Unser Protest geht aber weiter“, betonte Omar Iqbal. Man halte sich auch die Option offen, erneut ans Brandenburger Tor zu gehen.

    Für den Sonntagabend wurden zunächst Bands in die Hauptmann-Schule eingeladen. Aktivisten inspizierten die früheren Unterrichtsräume. Ins Vorderhaus trugen sie Kisten mit Schuhen, Büchern und Kleidung für einen „Umsonstladen“. „Wir haben hier alles, was wir brauchen“, schwärmte schon am Samstagabend ein Besetzer auf einem Plenum mit rund 80 Leuten. „Heizung, Strom, Wasser – alles funktioniert.“ Nun seien alle gefragt, das Haus „mit Inhalten und Projekten“ zu beleben.

    Unterstützung kommt von der Linken. Vize-Landeschefin Elke Breitenbach bat den Bezirk, den Flüchtlingen „bei der klirrenden Kälte“ eine längerfristige Perspektive zu eröffnen. „Ihr Protest gegen rassistische und ausgrenzende Gesetze ist notwendig und verdient Unterstützung.“

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