11. November 2017 · Kommentare deaktiviert für „Tödliche Seenotrettung im Mittelmeer: Nicht 5, sondern 50 Tote“ · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: , , , ,

taz | 10.11.2017

Nach dem Einsatz vor Libyen werden 50 Menschen vermisst. Aufnahmen von Sea Watch zeigen die Gewalt der libyschen Küstenwache.

Christian Jakob

Bei dem Schiffsunglück am vergangenen Montag vor der libyschen Küste sind offenbar nicht fünf, sondern etwa 50 Menschen gestorben. Die italienische Polizei hat entsprechende Angaben korrigiert. Ermittler mehrerer Polizeieinheiten hatten 58 Überlebende des Vorfalls befragt, nachdem sie am Dienstag im Hafen von Pozallo, im Süden Siziliens, an Land gebracht worden waren. Ein Polizeisprecher sagte gegenüber italienischen Nachrichtenagenturen, die Behörden gingen davon aus, dass 145 Menschen an Bord des Schlauchbootes waren, das am Montagmorgen 30 Seemeilen nördlich von Tripolis in Seenot geriet.

58 Menschen seien von der deutschen NGO Sea Watch gerettet worden. 45 weitere habe die libysche Küstenwache mit nach Libyen genommen. Demnach müsse von etwa 50 Opfern ausgegangen werden. Die Überlebenden hätten berichtet, jeweils 400 Dollar für einen Platz auf dem Schlauchboot bezahlt zu haben. Ein Militärschiff barg am Unglücksort vier Leichen. Diese wurden zur Obduktion ebenfalls nach Sizilien gebracht. Der Tod sei durch Ertrinken eingetreten, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

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10. November 2017 · Kommentare deaktiviert für „Libici contro Ong: la battaglia navale mentre 50 migranti muoiono in mare“ · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: , ,

Dramatischer Bericht über die Konfrontation zwischen libyscher Küstenwache und Sea Watch. Viele Boat People springen ins Meer, um sich auf das Boot der NGO zu retten. Die Küstenwache behindert die Rettungsversuche unter den Augen eines italienischen Militärhubschraubers. 50 Boat People ertrinken.

La Repubblica | 10.11.2017

Militari e volontari si fronteggiano, i naufraghi si tuffano per non tornare indietro. Poi la strage

di ALESSANDRA ZINITI

„THIS IS ITALIAN Navy helicopter, channel 16, we want you to stop now, now, now“. L’elicottero della Marina italiana volava basso in tondo e provava a fermare la motovedetta libica mentre John moriva, trascinato via a folle velocità, sospeso in aria sul mare, una mano disperatamente attaccata alla cima e l’altra protesa verso la moglie, ormai in salvo sul gommone della Sea Watch. „Lui era lì, sul ponte della barca e gridava verso di me. I libici lo picchiavano con delle corde, lo prendevano a calci, poi l’ho visto scavalcare e buttarsi in acqua. È andato giù, l’ho visto riemergere, era riuscito a riaggrapparsi alla fune sul fianco della motovedetta. Gridava: „Aspettatemi, aspettatami, aiuto, non lasciatemi qui…“. Ma a un certo punto i libici hanno riacceso il motore e la barca ha fatto un balzo in avanti trascinando via lui e tutti gli altri che stavano ancora in acqua. E non l’ho più visto. John non sapeva nuotare, era salvo ma è morto perché voleva raggiungere me che ero già in Italia“.

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09. November 2017 · Kommentare deaktiviert für Nach Eskalation durch Libysche Küstenwache: Sea-Watch lädt zu Gesprächen ein · Kategorien: Libyen, Mittelmeer · Tags: , ,

Sea Watch | 09.11.2017

Erneut ist es auf dem Mittelmeer am Montag zu Toten gekommen, nachdem ein Rettungseinsatz durch das unkoordinierte und unprofessionelle Eingreifen der Libyschen Küstenwache außer Kontrolle geraten ist. Sea-Watch ist sehr daran interessiert, solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden und lädt die Libysche Küstenwache deshalb zum Gespräch nach Berlin ein, um weitere Tragödien zu vermeiden.

“Alle Seiten sollten ein Interesse daran haben, Situationen wie die von Montag zu vermeiden” sagt Sea-Watch Vorstand und Einsatzleiter Johannes Bayer, “deshalb laden wir die Libysche Küstenwache zu Gesprächen ein, um sicherzustellen, dass sich in Zukunft alle Beteiligten an internationale Gesetze halten und bei Rettungseinsätzen konstruktiv zusammenarbeiten, um weitere Tote an Europas Grenzen zu vermeiden.”

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07. November 2017 · Kommentare deaktiviert für Film: “Non-Assistance” – Solidarität statt Abschottung · Kategorien: Mittelmeer, Termine [alt], Video · Tags: ,

Sea Watch

28. November · 19:3022:00 UTC+1

Seit 2011 versuchen Tausende Menschen, die auf der Flucht vor Krieg und katastrophalen Wirtschaftslagen sind, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Mit über 5.000 Toten war es im letzten Jahr die gefährlichste Grenze der Welt. Während Migration von den Regierungen mehr und mehr kriminalisiert wird, beginnt die Zivilgesellschaft, sich zu organisieren: Manche chartern Schiffe, um Schiffbrüchige zu retten, andere empfangen sie an Land oder reichen Strafklagen gegen Staaten ein, die ihre Hilfeleistung unterlassen. Sie alle werden angetrieben von ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit, die zur Alternative wird, wo Menschen sonst in der allgemeinen Gleichgültigkeit ertrinken.

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06. November 2017 · Kommentare deaktiviert für Dramatischer erster Rettungseinsatz der Sea-Watch 3: Mindestens 5 Tote nach Eingriff der Libyschen Küstenwache · Kategorien: Italien, Libyen, Mittelmeer · Tags: , , , ,

Sea Watch | 06.11.2017 | [EN]

Auf dem zentralen Mittelmeer ist es durch das brutale und unbesonnene Vorgehen der sogenannten Libyschen Küstenwache während der ersten Rettung der Sea-Watch 3 zu mindestens 5 Toten gekommen, ein Kleinkind wird vermisst. Ein Hubschrauber der italienischen Marine musste eingreifen, um weitere Tote zu verhindern. 58 Menschen befinden sich derzeit sicher an Bord der Sea-Watch 3, ein Kleinkind konnte trotz größter Anstrengungen unseres medizinischen Teams nicht wiederbelebt werden. Weitere Schiffbrüchige wurden von der sogenannten Libyschen Küstenwache verschleppt. Der Einsatz fand auf hoher See, 30 Seemeilen vor der Küste und damit weit außerhalb libyscher Territorialgewässer statt, der Eingriff der Libyer stellt einen schweren Völkerrechtsverstoß dar.

Gegen 7 Uhr erreichte die Crew der Sea-Watch 3 heute ein Notruf der Rettungsleitstelle in Rom. Nördlich von Tripoli hatte ein sinkendes Schlauchboot in internationalen Gewässern einen Notruf abgesetzt. Die Crew der Sea-Watch 3 kam etwa zeitgleich mit einem Patrouillenboot der Libyschen Küstenwache bei dem Seenotfall an und begann, die Schiffbrüchigen an Bord zu nehmen.

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02. November 2017 · Kommentare deaktiviert für „Retter oder Schlepper? Flüchtlingshelfer in der Kritik“ · Kategorien: Mittelmeer, Video · Tags: ,

ARTE |02.11.2017

2017 retteten nichtstaatliche Hilfsorganisationen (NGOs) Zehntausende Flüchtlinge aus Seenot im Mittelmeer. Ihr eigenmächtiges Handeln steht in der Kritik: Sie würden mit Schleppern kooperieren und einen Flüchtlings-Fährdienst betreiben. Ein harter Vorwurf, den die Retter zurückweisen.

Italien ächzt unter der Last der Flüchtlinge: Zwar haben in diesem Jahr weniger Menschen die lebensgefährliche Überfahrt von Nordafrika nach Süditalien gewagt, doch der Flüchtlingsstrom reißt nicht ab. Zudem würden die nichtstaatlichen Hilfsorganisationen (NGOs) zumindest teilweise mit den Schleppern paktieren, sagt die italienische Regierung. So habe sich ein regelrechter Fährdienst entwickelt, der mit Seenotrettung im eigentlichen Sinne nichts mehr gemein habe. Was steckt hinter diesen Vorwürfen?

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29. Oktober 2017 · Kommentare deaktiviert für Video: The Righteous of the Mediterranean Sea · Kategorien: Mittelmeer, Video · Tags: ,

Committee for the nomination to the Nobel Peace Prize for 2018

The Righteous of the Mediterranean Sea

The international campaign to support the joint candidature to the Nobel Peace Prize for 2018 of more than 60 subjects: non-governmental organizations and other worthy persons, which have continuously activated, during the “Refugees Crisis”, many maritime rescue means along the migratory routes of the Central Mediterranean Sea and the Aegean Sea, to provide a humanitarian response to the protection of the lives of migrants, motivated by the universal principle that every person in danger at sea must be rescued and treated with dignity.

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24. Oktober 2017 · Kommentare deaktiviert für „Save the Children suspends migrant rescues in Mediterranean“ · Kategorien: Italien · Tags: , ,

Reuters | 24.10.2017

International humanitarian group Save the Children said on Monday it had suspended migrant rescues in the Mediterranean Sea as departures from Libya slow and security conditions worsen.

Save the Children has operated a ship, the Vos Hestia, since September last year, rescuing more than 10,000 migrants from dangerous and overcrowded boats launched by people smugglers.

“For too long we have been the substitution for the inexistent and inadequate European policies for search and rescue and for hosting migrants,” Save the Children Director General Valerio Neri said in a statement.

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21. Oktober 2017 · Kommentare deaktiviert für Draußen bleiben! – Libyens Sperrung der “Such- und Rettungszone” für NGO-Rettungsschiffe als Verstoß gegen das Völkerrecht · Kategorien: Europa, Libyen, Mittelmeer · Tags: , ,

Netzwerk Flüchtlingsforschung | 29.09.2017

Libyen nutzt die Errichtung einer Such- und Rettungszone (SRZ) vor der Küste als Vorwand, um unter dem Deckmantel der Erfüllung internationaler Verpflichtungen private Seenotrettung zu verbannen. Dieses Vorgehen wird von der Europäischen Union nicht nur toleriert, sondern explizit gefördert und erleichtert. Die Errichtung der SRZ vor der Küste Libyens ist hierbei lediglich der Beginn einer sich abzeichnenden Entwicklung hin zu noch intensiverer Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union und nordafrikanischen Staaten.

Lena Riemer

Verstärkte Kooperationen mit Herkunfts- und Transitländern sowie die Verlagerung von Grenzkontrollen außerhalb des Staatsgebietes – die sogenannte Externalisierung – ist zu einem wesentlichen Bestandteil europäischer Grenzpolitik und Praxis geworden. WissenschaftlerInnen wie Thomas Gammeltoft-Hansen untersuchen diesen Externalisierungstrend bereits seit Jahren und warnen, dass diese Entwicklungen sowie die Beteiligung privater Akteure als „Teil eines Globalisierungsprozesses gesehen werden können, bei dem die Migrationskontrolle gleichzeitig territorial und personell ausgelagert (offshored and outsourced) wird“ (Gammeltoft-Hansen, S. 2).

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20. Oktober 2017 · Kommentare deaktiviert für Algérie : Arrestations, détention et éloignement forcé en toute illégalité de centaines de migrant.e.s · Kategorien: Algerien · Tags: ,

Zu den Massenabschiebungen aus Algerien nach Niger und Mali gibt die Menschenrechtsorganisation EuroMed folgende Erklärung heraus:

EuroMed Droits | 18.10.2017

EuroMed Droits et le SNAPAP alertent les Nations Unies et la Commission Africaine des droits de l’Homme et des Peuples

Plusieurs centaines de personnes d’origine subsaharienne ont été arrêtées arbitrairement à Alger entre fin septembre et début octobre 2017 par les services de police et de la Gendarmerie Nationale. Sans aucun respect des garanties procédurales et de leurs droits fondamentaux, elles ont été privées de liberté de façon arbitraire au centre de Zeralda (banlieue ouest d’Alger) et transportées sous la contrainte de manière collective à Tamanrasset où elles ont été confinées dans un lieu de privation de liberté.

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