Äußerst beeindruckende Grafik, wie Menschen aus #*Tunesien* nach der Revolte in 2011 ihr neues Recht auf Bewegungsfreiheit wahrnahmen und in die EU übersetzten.
The Tunisian MOI caught 50 teenagers last night who planned to infiltrate the port & stowaway on a Europe bound ship. In Tunisia, trying to migrate to Europe as a stowaway isn’t uncommon. But 50 teenagers doing so together is.
Le Monde | 12.02.2018
En Tunisie, 50 adolescents candidats à l’émigration clandestine ont été arrêtés
Après une pause de deux ans, les départs sont repartis à la hausse. Depuis le début de l’année, les autorités tunisiennes ont interpellé 340 personnes.
Cinquante adolescents candidats à l’émigration clandestine ont été arrêtés, samedi soir, par la police tunisienne près du port de La Goulette à Tunis, a indiqué, dimanche 11 février, le ministère de l’intérieur.
The Guardian | 12.02.2018
Growing unemployment, dwindling wages and tax hikes trigger rise in illegal migration and concerns over terrorism
Ahmed Souissi describes himself as a civil society activist. In a country where almost every job is unionised, Souissi is the leader of the Union of Unemployed Graduates on the island of Kerkennah: the departure point for Tunisians heading – legally and illegally – to Europe.
Souissi is now employed, but his union work continues. He has seen the illegal migration business take root and flourish on his island. He describes the old fishing boats – packed with desperate, predominantly young men from across the country – making their way out of the harbour in full view of the police and national guard, groups ostensibly charged with halting them.
Film und Gespräch
Freitag, 09. Februar 2018, 19:30 Uhr
Eiszeit Kino
Zeughofstraße 20, Berlin
Tunesien ist insbesonders in den letzten Jahren ein wichtiger Partner für die Migrationspolitik der EU-Mitgliedsstaaten geworden und soll als „Türsteher“ vor den Grenzen Europas funktionieren. Gleichzeitig hat sich die wirtschaftliche Situation des Landes immer mehr verschärft. Die europäische Abschottung gegen Migration führt dazu, dass auch junge Tunesier*innen wenig Möglichkeiten haben legal nach Europa zu reisen und die Überfahrt in kleinen Holz- oder Schlauchbooten über das Mittelmeer riskieren. Die Dokumentation Kannouta fragt junge Tunesier*innen und ihre Angehörigen nach ihrer Lebensrealität und den Gründen für die lebensgefährliche Reise.
Auf dem Podium:
- Zied Ben Taleb, Regie und Film
- Margarete Twenhoeven, Regie und Film
- Syrine Boukadida, Watch The Med Alarm Phone Berlin
Eintritt frei
Per Tweet verkündete Frontex gestern (31.01.2018) den heutigen Start seiner neuen Abschottungsmission im Mittelmeer unter dem Operationsnamen „Themis“. Das entsprechende Abkommen zwischen dem italienischen Innenministerium, Frontex und der EU-Kommission wurde bis zur Stunde nicht veröffentlicht. Gestern abend gaben die italienische Tageszeitung Corriere della Sera und das italienische Fernsehen Tgcom24 bekannt, dass das Abkommen den Rückzug der italienischen Küstenwache bis auf 24 Meilen vor Italien und die Regelung beinhalte, dass gerettete Bootsflüchtlinge in den „nächsten“ Hafen gebracht werden müssten. Die Eile und die Geheimhaltung des Abkommenstexts weisen auf die Mit-Handschrift des italienischen Innenministers Marco Minniti hin, der mit dem italienischen Abschottungs-Abkommen mit libyschen Milizen ähnlich vorgegangen ist.
Heutige Verlautbarungen aus Kreisen der EU lassen erahnen, dass es zu einem Konflikt zwischen Frontex und der italienischen Küstenwache kommen kann. Die Migrations-Pressesprecherin der EU-Kommission Natasha Bertaud sagte am heutigen Spätnachmittag, dass die italienische Seenotrettungsstelle IMRCC „bei der Mehrheit der Seenotrettungsfälle“ den Hafen bestimmen werde, in dem die Bootsflüchtlinge aufgenommen werden sollen. Malta und Tunesien sind allen Anzeichen nach nicht zur Aufnahme von Bootsflüchtlingen aus dem zentralen Mittelmeer bereit. Des Weiteren betont die Sprecherin, dass die Verschiebung der Rechtsbegründung von der Frontex-Operation Triton zu Themis ja nicht auf eine Veränderung der Rechtslage zurückgehe. – Für die Rettungs-NGOs und die solidarische Öffentlichkeit ergeben sich angesichts der Konfliktlage und der Unsicherheiten Handlungsperspektiven, die vor Ort ausgelotet werden sollten. Das IMRCC der italienischen Küstenwache wird in die Pflicht zu nehmen sein.
Die staatspolitische Restauration ist in Tunesien in vollem Gange. Zahlreiche hohe Funktionäre den Ben-Ali-Regimes werden wieder in ihre alten Stellen eingesetzt.
Le Monde | 29.01.2018
Tunisie, où vas-tu ? (3/6). En septembre 2017, 18 cadres de la dictature de Ben Ali sont entrés au gouvernement Chahed. Mais le « recyclage » de personnalités jusque-là ostracisées va bien au-delà.
Par Mohamed Haddad et Frédéric Bobin
Quand on rencontre Mohamed Ghariani attablé à un salon de thé de La Marsa, banlieue résidentielle du nord de Tunis, on a du mal à réaliser que ce quinquagénaire à la voix doucereuse a été l’un des hommes les plus puissants de l’ex-dictature de Zine El-Abidine Ben Ali. « Oui, je l’admets, j’ai participé à un système qui a fait beaucoup de choses de mal », lâche-t-il en sirotant un café face à une mer opaline. « Et j’ai présenté mes excuses au peuple tunisien pour cela », ajoute-t-il. A la veille de la chute du régime de Ben Ali, le 14 janvier 2011, M. Ghariani était le secrétaire général du Rassemblement constitutionnel démocratique (RCD), le parti-Etat de l’époque, avatar dévoyé du mouvement destourien (constitutionnaliste) qui, sous la houlette du « père de la nation », Habib Bourguiba, et ses compagnons, avait conduit la Tunisie à l’indépendance nationale.
Schon seit ein paar Tagen protestieren 42 tunesische Migranten auf Lampedusa. Sie fordern, dass sie verlegt und nicht repatriiert werden. Viele haben seit drei Tagen nichts mehr gegessen, einige haben sich den Mund zugenäht.
Il Fatto Quotidiano | 26.01.2018
Sono 42 i migranti che stanno continuando la protesta che va avanti da diversi giorni davanti alla chiesa madre di Lampedusa. Molti di loro non mangiano da tre giorni e in diversi, si sono cuciti la bocca con ago e filo di cotone bianco. Chiedono di potere essere trasferiti dalla più grande isola delle Pelagie e di non essere rimpatriati. Le forze dell’ordine seguono i migranti senza intervenire rimanendo nelle vicinanze, in assetto antisommossa.
Die Zahl der Migrant*innen, die in Italien ankommen, ist seit dem Juli 2017 erstmals wieder gestiegen, und zwar um 15% gegenüber dem Januar 2017. Allerdings haben sich die Routen verlagert: zunehmend mehr kommen aus Tunesien und der Türkei.
La Stampa | 23.01.2018
Stabili le partenze dalla Libia, crescono Tunisia e Turchia
Fabio Albanese, Francesco Grignetti
Dall’inizio dell’anno sono sbarcati in Italia 2.749 migranti, il 14,88% in più rispetto allo stesso periodo dello scorso anno. Lo dicono i dati del ministero dell’Interno. Ed è la prima volta che succede dal luglio scorso. Ma la novità di questo gennaio brucia al Viminale. Così i dati degli sbarchi vengono spacchettati: si sottolinea dunque che 2.195 sono quelli che provengono dalla Libia (l’anno scorso erano stati 2.226); i restanti 749 vengono perlopiù da Turchia e Tunisia.
The Guardian | 17.01.2018
Since the 2011 uprising, the IMF – backed by the G8 – has imposed economic reforms on Tunisia, at a cost to ordinary people
by Jihen Chandoul
Tunisia has been facing protests across the country at price and tax rises since 3 January – the anniversary of the “bread riots” which occurred in 1984 under the Habib Bourguiba regime. As with the current unrest, that uprising was triggered by an intervention into the country’s affairs by international financial institutions, and the subsequent shock to the livelihoods of Tunisians – specifically, an increase in bread and grain prices following the adoption of an IMF plan.
Telepolis | 15.01.2018
Das Land, das dafür gerühmt wird, dass die Proteste 2011 halbwegs erfolgreich waren, ist wirtschaftlich und politisch überhaupt nicht weitergekommen
Thomas Pany
Tunesien taucht auch im Sondierungspapier von CDU, CSU und SPD auf. Zusammen mit Algerien und Marokko soll es zusammen mit weiteren Staaten mit einer „regelmäßigen Anerkennungsquote unter 5 Prozent“ zu sicheren Herkunftsstaaten bestimmt werden.
Geht es nach einem Bericht der SZ vom Wochenende, so liegt die „bereinigte Schutzquote“ um einiges über den 5 Prozent. Gemeint ist damit die Quote der Anerkennung, nachdem Gerichte über Einsprüche zum Bamf-Entscheid zum Asylantrag geurteilt haben.