Zeit Online | 02.08.2018
Die „Open Arms“ hat im Mittelmeer 87 Menschen gerettet, die zwei Tage lang in internationalen Gewässern in Seenot waren. Wohin die Migranten gebracht werden, ist unklar.
Die spanische Hilfsorganisation Proactiva Open Arms hat auf dem Mittelmeer 87 Migranten aufgenommen. Die Menschen, darunter acht Minderjährige, hätten zwei Tage in internationalen Gewässern getrieben, twitterte die Organisation. „Jetzt sind alle an Bord und sicher.“ Wohin die Migranten gebracht werden sollen, ist unklar.
Sowohl Italien als auch Malta wehren sich gegen private Seenotretter und lassen sie nicht in ihren Häfen anlegen. Stattdessen bringt die libysche Küstenwache immer öfter Migranten wieder zurück in das eigene Land, in dem häufig auch ein Bürgerkrieg herrscht. Die Open Arms ist neben der Aquarius das einzige Rettungsschiff, das noch vor dem nordafrikanischen Land unterwegs ist.
Proactiva Open Arms hatte zuletzt zwei Mal Migranten nach Spanien gefahren: einmal 60 Gerettete und einmal eine Überlebende und zwei Leichen. Vor einigen Tagen war das Rettungsschiff Lifeline mit 30 Migranten an Bord in Portugal angekommen. Ein italienisches Schiff soll dagegen Menschen zurück nach Libyen gebracht haben. Dort drohen Migranten Menschenrechtsverletzungen wie Folter und Versklavung.
Im Jahr 2017 haben private Organisationen 46.601 Menschen vom Mittelmeer gerettet, teilte die Bundesregierung auf Anfrage der AfD-Fraktion mit. 2016 waren es rund zweihundert mehr. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres hätten nichtstaatliche Organisationen knapp 5.000 Menschen gerettet.
Schiffskapitäne seien nach Völkerrecht und den nationalen Ausführungsvorschriften verpflichtet, jeder Person Hilfe zu leisten, die sie auf See in Lebensgefahr antreffen, heißt es in der Antwort der Bundesregierung. Die Verpflichtung zur Seenotrettung bestehe unabhängig davon, aus welchen Gründen die Lebensgefahr entstanden sei.
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Corriere della Sera | 02.08.2018
Migranti salvati in alto mare urlano ai soccorritori: «Non riportateci in Libia, vi prego»
Una notte di salvataggi in mare per i volontari della Ong spagnola Proactiva Open Arms: soccorse 87 persone, tra cui 8 minorenni
La nave della Ong spagnola Proactiva Open Arms salva 87 persone, tra cui 8 minorenni, che erano stati alla deriva per 2 giorni in acque internazionali. E al momento di accoglierli a bordo parecchi di loro urlano: «Non in Libia, vi prego, non in Libia». E quando vengono rassicurati che non torneranno indietro, i migranti esultano.
Vite abbandonate nel mare. Ora, tutti a bordo e al sicuro»