19. Juni 2014 · Kommentare deaktiviert für Migration und Bevölkerung – Ausgabe Juni 2014 erschienen · Kategorien: Nicht zugeordnet

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Zuwanderung nach Deutschland auf Rekordhoch
Deutschland gehört weltweit zur Spitze der Zuwanderungsländer, die Zuwanderung ist so hoch wie zuletzt vor 20 Jahren. Die Bundesrepublik profitiert dabei von immer besser qualifizierten Einwanderern. Die Regierung fürchtet jedoch den Missbrauch von Sozialleistungen durch EU-Einwanderer und will gegen diesen gesetzlich vorgehen. Die Innenministerkonferenz hat derweil die Aufnahme weiterer 10.000 syrischer Flüchtlinge beschlossen.

Städte im demografischen Wandel: Schrumpfung versus Wachstum
Der demografische Wandel erfasst die gesamte europäische Gesellschaft, allerdings nicht gleichermaßen. Schrumpfungs- und Alterungsprozesse verlaufen in einzelnen Regionen Deutschlands und Europas ungleich. Migration und Bevölkerung wird sich diesen Prozessen in mehreren Beiträgen widmen. Den Anfang machen wir mit dem demografischen Wandel in den urbanen Räumen Deutschlands.

Gastbeitrag: Integration in den und durch den organisierten Sport
Politik und organisierter Sport haben schon vor 25 Jahren über dessen Potenzial für die kulturelle Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte nachgedacht. Im Sport sind die Integrationserfahrungen und -möglichkeiten so vielfältig wie in kaum einem anderen Gesellschaftsbereich.

Stabile Zuwanderung in die OECD-Staaten
Zwischen 2008 und 2012 sind jährlich etwa vier Millionen Menschen dauerhaft in die OECD-Staaten eingewandert. Während die Vereinigten Staaten weiterhin das wichtigste Zielland sind, stand Deutschland 2012 erstmals an zweiter Stelle. Dazu trägt vor allem die Zuwanderung aus anderen EU-Staaten bei.

EU/Türkei: Systematische Menschenrechtsverletzungen an den EU-Außengrenzen
Verschiedene Nichtregierungsorganisationen dokumentieren erneut zahlreiche Menschenrechtsverletzungen an der EU-Außengrenze zur Türkei, darunter das systematische Zurückdrängen von Geflüchteten an den Grenzen zu Griechenland und Bulgarien. Während beide Staaten ihre Grenzschutzmaßnahmen weiter verstärken, appellieren die Menschenrechts- und Flüchtlingsorganisationen an die Europäische Union, gegen die illegalen Zurückdrängungen vorzugehen sowie das andauernde Sterben von Schutzsuchenden in der Ägäis zu stoppen.

Irak: Über eine Million Menschen auf der Flucht
Der Vormarsch der radikal-islamischen ISIS-Milizen und eskalierende Kampfhandlungen in weiten Teilen des Iraks treiben immer mehr Menschen in die Flucht. Hilfsorganisationen schätzen die Zahl der Flüchtlinge auf bis zu 1,2 Millionen.

Mehr Mittel für Anwerbung junger Fachkräfte
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) wird voraussichtlich mehr Finanzmittel als bislang geplant für die Anwerbung junger Fachkräfte aus dem EU-Ausland bereitstellen. Nach Informationen der Deutschen Presseagentur soll der finanzielle Rahmen des Programms MobiPro-EU auf 448 Mio. Euro ausgeweitet werden.

Einbürgerung auch ohne Sprachtest möglich
Einem Ausländer kann die Einbürgerung nicht verwehrt werden, wenn er wegen einer Krankheit, Behinderung oder seines Alters nicht die erforderlichen Deutschkenntnisse nachweisen kann. Das hat das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) in Leipzig am 5. Juni entschieden.

Kritik zum 65. Jahrestag des Grundgesetzes
Bei einer Einbürgerungsfeier anlässlich des 65. Jahrestags des Grundgesetzes hat Bundespräsident Joachim Gauck in einer Rede am 22. Mai Offenheit und gegenseitige Wertschätzung in der deutschen Einwanderungsgesellschaft gefordert. Er wies dabei auf die Herausforderungen für Einheimische sowie für Einwanderer im Umgang miteinander hin und plädierte für ein Deutschland, in dem Zuwanderer als selbstverständlicher Teil der Gesellschaft aufgenommen werden sollten.

Interkulturelle Öffnung von Kitas unzureichend
Obwohl Familien mit Migrationshintergrund von Elternbildung in Kindertagesstätten (Kitas) besonders profitieren könnten, werden sie vielerorts noch nicht erreicht. Dies ist das Ergebnis einer am 4. Juni vorgestellten Studie des Forschungsbereichs beim Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR).

Fußball-WM in Brasilien: Deutschland holt Platz 3
Migration hat im Fußball eine herausragende Bedeutung erlangt. Das Siegerteam Frankreichs 1998 stand mit seiner Équipe Tricolore („black, blanc, beur“) für die Einwanderungsvielfalt Frankreichs. Das heutige DFB-Team hat sechs Spieler, die aus eingewanderten Familien stammen. Der Blick auf den internationalen Arbeitsmarkt für Profi-Fußballer zeigt, dass die Teams fast aller in Brasilien beteiligten Nationalmannschaften durch Spieler, die im Ausland ihr Geld verdienen, geprägt sind.

Europawahl 2014: Rechte Parteien gewinnen in Frankreich und im Vereinigten Königreich
Sowohl in Frankreich als auch im Vereinigten Königreich sind europaskeptische Parteien vom rechten Rand die Gewinner der diesjährigen Wahlen zum Europäischen Parlament. In Frankreich konnte die rechtsextreme Partei Front National (FN) ein Viertel der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen. Sie lag damit deutlich vor den Konservativen (UMP) und der Sozialistischen Partei (PS) von Präsident François Hollande, die nur rund 20 % bzw. 14 % der Wählerstimmen erhielten.

Österreich: Höchste Zuwanderung seit Anfang der 1990er Jahre
Im vergangenen Jahr kamen so viele Zuwanderer nach Österreich wie zuletzt zu Beginn des Jugoslawienkriegs Anfang der 1990er Jahre. Dies geht aus den am 28. Mai von Statistik Austria veröffentlichten Zuwanderungszahlen 2013 hervor.

Italien: Hoher Flüchtlingsandrang
An Italiens Küsten sind seit Jahresbeginn offiziellen Angaben zufolge etwa 50.000 Bootsflüchtlinge gelandet. Dies entspricht der Gesamtzahl des vergangenen Jahres. Die meisten der Einwanderer kamen aus Syrien und Eritrea und wurden auf dem Meer oder an den Küsten aufgegriffen.

Frontex: Zahl illegaler Einreiseversuche gestiegen
Im Jahr 2013 hat die europäische Grenzschutzagentur Frontex 107.000 illegale Einreiseversuche in die Europäische Union registriert. Das geht aus der von Frontex Mitte Mai veröffentlichten Risikoanalyse 2014 hervor, die die Entwicklungen an den EU-Außengrenzen zusammenfasst.

Südafrika: Strengere Einwanderungsregeln in Kraft
Die südafrikanische Regierung von Präsident Jacob Zuma (Afrikanischer Nationalkongress) will gezielt gegen Visummissbrauch und illegale Einwanderung vorgehen. Vor diesem Hintergrund ist am 26. Mai eine Verschärfung einiger Passagen des Einwanderungsgesetzes von 2002 in Kraft getreten.

Spanien verstärkt Grenzschutz in marokkanischen Exklaven
Nachdem Ende Mai zum wiederholten Mal hunderte Menschen die Grenzanlagen nach Melilla überwunden hatten, hat die EU der spanischen Regierung nun 10 Mio. Euro Soforthilfe für die Verfolgung der irregulären Einwanderung in den Exklaven Melilla und Ceuta versprochen. Die Regierung will weitere Sicherheitskräfte in Melilla stationieren und die Grenzbefestigung weiter verstärken.

Jemen: Bericht belegt Folter von Migranten
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat am 25. Mai einen Bericht vorgestellt, in dem die systematische Verfolgung und Folter von Migranten durch Schmugglerbanden im Jemen belegt wird. Der Bericht basiert auf Aussagen von Boatpeople, Menschenschmugglern, Regierungsbeamten und Journalisten, die HRW zwischen Juni 2012 und März 2014 gesammelt hat.

USA: Studie zweifelt an Bedarf zusätzlicher Fachkräfte
Das in Washington ansässige einwanderungskritische Center for Immigration Studies (CIS) hat Anfang Mai eine Studie veröffentlicht, in der es zu dem Schluss kommt, dass in den USA kein Bedarf an zusätzlichen Fachkräften in den sogenannten STEM-Bereichen („Science, Technology, Engineering and Math“) herrscht.

Europäische Medienpreise für Integration vergeben
Am 8. Mai wurde in Berlin der CIVIS-Medienpreis für Integration und kulturelle Vielfalt in zehn Kategorien vergeben. Acht europäische Radio- und TV-Programme, ein Internetportal und ein Kinofilm wurden ausgezeichnet. Der Österreichische Rundfunk (ORF) erhielt für den Tatort „Ausgezählt“ zum Thema Zwangsprostitution und Menschenhandel sowie den Dokumentarfilm „Mama Illegal“ über das Leben von drei irregulären Arbeitsmigrantinnen die beiden Europäischen Fernsehpreise.

Die verhängnisvolle Hoffnung Europa
TIPP AUS DER REDAKTION: Der Roman „Iman“ des Frankokanadiers Ryan Assani-Razaki und der Comic „Unsichtbare Hände“ des Finnen Ville Tietäväinen vermitteln ein differenziertes Bild davon, warum sich viele Flüchtlinge in Europa ein besseres Leben erhoffen und sich auch von den besten Grenzschutzmaßnahmen nicht abschrecken lassen werden.

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