09. April 2014 · Kommentare deaktiviert für Italienischer Innenminister schürt Alarmismus gegen Boat-people aus Libyen · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: , , ,

„[…] Innert 48 Stunden wurden 4000 Flüchtlinge aus dem Meer gerettet. Und der Ansturm reisst nicht ab. In Nordafrika warten noch 300 000 bis 600 000 Flüchtlinge auf eine Überfahrt nach Europa. Die italienischen Behörden sind zunehmend überfordert.

von Dominik Straub, Rom

«Die Landungen reissen nicht ab, der Notstand wird immer schlimmer», erklärte Angelino Alfano nach einer Krisensitzung im Innenministerium von Rom. Der Ansturm der Migranten auf die Küsten Italiens werde in den kommenden Monaten eher noch zunehmen. An der nordafrikanischen Küste warteten weitere 300 000 bis 600 000 Flüchtlinge darauf, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen.

Allein am Montag und Dienstag haben die italienische Marine und Küstenwache 4000 Bootsflüchtlinge aus dem Meer gerettet. […] Auf mindestens einem der Boote habe sich eine Leiche befunden, hiess es im Innenministerium.

Die italienischen Behörden sind mit der neuen Flüchtlingswelle einmal mehr völlig überfordert: Die Präfekturen Siziliens hatten schon in der letzten Woche gewarnt, dass sämtliche Auffanglager der Insel überfüllt seien.

Dasselbe gilt nun auch für die Zentren auf dem Festland. Die Polizeichefs Siziliens baten inzwischen den Zivilschutz um Zelte. Die italienische Caritas beschuldigte den Staat, die Flüchtlinge «ohne menschenwürdige Unterkunft» sich selber zu überlassen. Tatsächlich ist die geplante Erhöhung der Kapazitäten von 20 000 auf 40 000 Flüchtlingsplätze noch nicht umgesetzt. Unzählige Immigranten tauchen unter und schlafen im Freien.

Letztes Jahr waren insgesamt 43 000 Bootsflüchtlinge in Italien angekommen; in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres waren es bereits 15 000. Von letzteren waren praktisch alle im Rahmen der Aktion «Mare Nostrum» aus dem Meer gefischt worden. Die Aktion war im vergangenen Oktober gestartet worden, nachdem bei einem einzigen Bootsunglück vor Lampedusa mehr als 300 Migranten ertrunken waren.

Im Rahmen von «Mare Nostrum» setzt Italien seither mehrere Kriegsschiffe, die Luftwaffe und Drohnen ein, um Flüchtlingsboote rechtzeitig orten zu können. Wie die bisherigen Rettungszahlen belegen, ist die Aktion ein Erfolg. […]

Angesichts der Zehntausende von Flüchtlingen, die in den nächsten Wochen und Monaten von Nordafrika in Richtung Italien in See stechen werden, ruft Alfano Brüssel zu Hilfe: «Italien tut, was es kann; aber die EU muss uns helfen», erklärte der italienische Innenminister. […]

Italien fordert zusammen mit anderen Mittelmeer-Anrainerstaaten wie Spanien, Griechenland und Malta seit Jahren mehr Solidarität bei der Verteilung der Bootsflüchtlinge. Unter anderem wird eine Revision der Dublin-II-Vereinbarung verlangt, welche besagt, dass für das Asylverfahren derjenige Staat zuständig ist, in welchem der Flüchtling das erste Mal europäischen Boden betritt. Mit diesem Anliegen sind Italien und die anderen betroffenen Länder bisher immer abgeblitzt […]“

via Die Auffanglager sind voll, doch noch Hunderttausende warten auf die Überfahrt – Ausland – Aargauer Zeitung

„[…] ministro dell’interno Alfano sull’emergenza immigrazione. […] „Sono stati soccorsi 4 mila migranti nelle ultime 48 ore ed il totale è di oltre 15.000 dall’inizio dell’anno“, ha continuato. „Anche in questo momento due navi mercantili stano soccorrendo due barconi con 300 e 361 persone e sembra che che ci sia almeno un cadavere a bordo“.

Sbarchi continui – Il ministro dell’Interno, Angelino Alfano, ribadisce che dalla Libia sono pronti a partire tra 300 e 600mila migranti „ed è una stima per difetto e lo ha confermato anche il commissario Cecilia Malmstrom“. L’Italia, ha detto Alfano intervistato dal Gr1, „è sotto una pressione migratoria fortissima che arriva dalla Libia“. L’Europa, ha ribadito il ministro dell’Interno, „deve prendere in mano la situazione, ci sono mercanti di morte che lucrano su questi traffici e che lanciano le richieste di soccorso già 30-40 miglia dopo aver lasciato le coste della Libia“.“

via Immigrazione, Alfano: è allarme nel Mediterraneo – Tgcom24

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