Flüchtlingscamp in Berlin-Kreuzberg
„Wir haben sie gebaut, wir reißen die Hütten auch wieder ab“, sagt ein Flüchtling. Doch nicht alle geben das Camp freiwillig auf – nun wurde es geräumt.
von Christian Jacob
BERLIN taz | Um 6.55 Uhr am Dienstagmorgen kommt die SMS: „Alarm! Der Oranienplatz wird geräumt.“ Seit Monaten fürchteten viele in Berlin, Innensenator Frank Henkel (CDU) werde seine Drohung wahr machen und das Protestcamp der Flüchtlinge in Kreuzberg schließen. Jetzt scheint es so weit zu sein. Doch die Lage an diesem Morgen ist kompliziert: Nur ein paar Zivilpolizisten sind vor Ort – es sind Flüchtlinge, die die Zelte und Hütten des Camps abreißen, das in den 18 Monaten seines Bestehens zum Symbol für die Flüchtlingsproteste schlechthin geworden ist.