04. September 2012 · Kommentare deaktiviert für Militärs drehen Dokumentarfilm über Slums in Oran (Algerien) · Kategorien: Algerien

Einen zweistündigen Dokumentarfilm haben algerische Militärs über die „bidonvilles“ in Oran gedreht. Besonders intensiv wurden die „historischen“ Slums am Berg Murdjajo aufgenommen (Les Planteurs, Couchet El-Djir, El-Hassi). Mit Aufnahmen aus der Luft haben sie die Wohnstrukturen dieser nichtgenehmigten Viertel erfasst, in die sich die Polizei normalerweise nicht hineintraut. Bei der Auswertung stellten die Militärs fest, dass die Ausmaße der Slums um ein Vielfaches größer sind, als die offiziellen Statistiken angeben. Die Militärs haben 20.000 Häuser oder Hütten gezählt.

Die Slums in Oran stammen zum Teil aus den Anfängen der französischen Kolonialzeit. Sie sind Durchgangsstationen für die vom Land geflüchteten Armen. Im algerischen Befreiungskrieg waren sie wichtige Basen für den Aufstand. Auch in diesen Jahren gehen viele „emeutes“ von den Slums aus.

Der Dokumentarfilm soll in den nächsten Tagen halböffentlich vorgestellt werden.

http://www.lequotidien-oran.com/index.php?news=5172559

04. September 2012 · Kommentare deaktiviert für Spanische Inseln vor Marokko in Nacht- und Nebelaktion geräumt · Kategorien: Marokko, Spanien · Tags: ,

In der Nacht vom 03./04.09.2012 haben spanisch-marrokkanische Polizeikommandos die west- und zentralafrikanischen Flüchtlinge auf den winzigen Inseln vor Marokko festgenommen. Die Inseln befinden sich in spanischem Besitz, aber Marokko erhebt Souveränitäts-Anspruch auf sie.

8 Kinder und Jugendliche sowie 2 Frauen wurden in das Krankenhaus von Mellilla (spanisch) überstellt und sind damit offiziell in Spanien aufgenommen. Sie waren durch das tagelange Aushungern durch die spanischen Behörden am meisten geschwächt. Dennoch hatten sie die Trennung von ihren Angehörigen ausdrücklich abgelehnt.

Alle übrigen 73 Flüchtlinge, unter ihnen auch die Angehörigen der genannten Kinder und Frauen, wurden nach Marokko zurückgebracht. Um 04:30 Uhr sei die Operation beendet worden. Die gesamte Gegend war weiträumig von marokkanischer Polizei und marokkanischem Militär abgesperrt worden. Fotos und Zeugenaussagen über die Operation sollten verhindert werden. JournalistInnen wurden abgedrängt. – Die Rückgeschobenen sollen weiter nach Algerien abgeschoben werden.

Fotogalerie:

http://politica.elpais.com/politica/2012/09/04/album/1346725625_915162.html#1346725625_915162_1346725899

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bislang hatte die marokkanische Regierung die „Rücknahme“ von DrittstaatlerInnen offiziell nie akzeptiert, da sie von Algerien aus nach Marokko weitergeschoben worden seien. Bei den Versuchen, den EU-Zaun von Melilla und Ceuta zu überwinden, akzeptiert die marokkanische Polizei bzw. das marokkanische Militär aber die heimliche Rückschiebung.

Wieviel Bestechungsgeld die spanische Regierung und die EU an die marokkanische Regierung gezahlt haben, damit sie die Räumung der Inseln und die offizielle „Rückschiebung“ akzeptieren, ist nicht bekannt.

http://www.elcorreo.com/agencias/20120904/llegan-melilla-menores-madres-arribaron_201209040921.html

http://politica.elpais.com/politica/2012/09/03/actualidad/1346665046_157118.html

http://politica.elpais.com/politica/2012/09/03/actualidad/1346702660_647547.html

http://www.elmundo.es/elmundo/2012/09/04/espana/1346718166.html