Einen zweistündigen Dokumentarfilm haben algerische Militärs über die „bidonvilles“ in Oran gedreht. Besonders intensiv wurden die „historischen“ Slums am Berg Murdjajo aufgenommen (Les Planteurs, Couchet El-Djir, El-Hassi). Mit Aufnahmen aus der Luft haben sie die Wohnstrukturen dieser nichtgenehmigten Viertel erfasst, in die sich die Polizei normalerweise nicht hineintraut. Bei der Auswertung stellten die Militärs fest, dass die Ausmaße der Slums um ein Vielfaches größer sind, als die offiziellen Statistiken angeben. Die Militärs haben 20.000 Häuser oder Hütten gezählt.
Die Slums in Oran stammen zum Teil aus den Anfängen der französischen Kolonialzeit. Sie sind Durchgangsstationen für die vom Land geflüchteten Armen. Im algerischen Befreiungskrieg waren sie wichtige Basen für den Aufstand. Auch in diesen Jahren gehen viele „emeutes“ von den Slums aus.
Der Dokumentarfilm soll in den nächsten Tagen halböffentlich vorgestellt werden.
http://www.lequotidien-oran.com/index.php?news=5172559