11. April 2017 · Kommentare deaktiviert für „Die EU hat die Türkei als offenes Gefängnis gemietet“ · Kategorien: Europa, Türkei · Tags:

Zeit Online | 10.04.2017

Etwa drei Millionen syrische Flüchtlinge sitzen in der Türkei fest, werden ausgebeutet, überleben dank Spenden. Das Abkommen mit der EU hat ihr Los nicht verbessert.

Von Lea Frehse, Izmir

Das mit der Ratte war auch für Yalçın Yanık denkwürdig. Es ist keine drei Wochen her, dass eine syrische Frau in seine Werkstatt kam und um Hilfe bat: Eine Ratte hatte ihr im Schlaf das Ohr angefressen. Yanık brachte sie ins Krankenhaus. „Das sind die Bedingungen, unter denen manche Syrer hier leben“, sagt Yanık.

Izmir, türkische vier-Millionen-Einwohner-Stadt an der Ägäis. Als 2015 Hunderttausende Menschen über das Meer und den Balkan nach Westeuropa flohen, war Izmir ihr Drehkreuz. Flüchtlinge campierten auf der Hafenpromenade, schliefen in Fußgängerzonen und billigen Hotels. Dann schloss die EU ein Abkommen mit der Türkei, und Europas Staaten machten ihre Grenzen dicht. Seither sind die Zelte von Izmirs Straßen genauso verschwunden wie die Willkommensschilder vom Münchner Hauptbahnhof. Aber die Flüchtlinge sind noch da.

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14. März 2017 · Kommentare deaktiviert für „SPD will Syrern erlauben, ihre Familien zu holen“ · Kategorien: Deutschland · Tags: ,

Welt | 13.03.2017

Mit Martin Schulz rückt die SPD in der Flüchtlingspolitik nach links: Die Partei will jetzt die Beschränkung des Familiennachzugs für Syrer aufheben – und geht damit auf Konfrontationskurs zur Union.

Die SPD fordert, dass deutlich mehr syrische Flüchtlinge ihre Familien nach Deutschland nachholen können. Das erklärte die stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Eva Högl. Demnach wollen die Sozialdemokraten mit einem entsprechenden Vorschlag in den nächsten Koalitionsausschuss an CDU und CSU herantreten. Schätzungsweise bis zu 150.000 syrische Familienangehörige könnten dann nach Vorstellungen der SPD schneller nach Deutschland geholt werden.

Mit Martin Schulz als Kanzlerkandidat nimmt die SPD damit eine Korrektur in einer zentralen Frage der Flüchtlingspolitik vor. Während der langjährige Parteivorsitzende Sigmar Gabriel die strenge Regel verabredet hatte, rückt die SPD unter Schulz beim Thema Migration nach links. Zuvor hatte Schulz bereits den Vorschlag abgelehnt, in der aktuellen Situation Flüchtlingslager in Nordafrika einzurichten.

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16. Februar 2017 · Kommentare deaktiviert für „The Syrian Underground Railroad“ · Kategorien: Lesetipps, Türkei · Tags: ,

CrimethInc

Migrant Solidarity Organizing in the Modern Landscape

In this report, comrades based on the Syrian border in Turkey describe how they assisted Syrian refugees in escaping to central Europe and tease out the lessons for people engaged in similar work in the United States. Although Syrians themselves led the majority of initiatives to respond to the crisis, people of all backgrounds can play important roles in forming networks of support for the targeted and excluded. As ICE raids intensify around the US, it is time to set up our own emergency response networks and underground railroads.

Syrian refugees trapped against the Turkish border receive water.

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07. Februar 2017 · Kommentare deaktiviert für „EU-Gutachter sieht Visarecht für Verfolgte“ · Kategorien: Europa · Tags: ,

Wiener Zeitung | 07.02.2017

Luxemburg. Sich gewissenlosen Schleppern anvertrauen, um nach Europa zu kommen? „Unzumutbar“, findet ein wichtiger Gutachter am Europäischen Gerichtshof. Flüchtlinge müssten stattdessen Visa bekommen können. Urteilen die Richter ähnlich, hätte das weitreichende Folgen.

Millionen Menschen hat der mörderische Bürgerkrieg in Syrien außer Landes getrieben. Viele von ihnen haben in der Türkei Zuflucht gefunden. Dafür, dass die meisten von ihnen es nicht bis nach Europa schaffen und dort Asyl beantragen können, sorgen Zäune, Grenzposten und ein Flüchtlingspakt mit der Türkei. Bisher. Doch wenn es nach einem einflussreichen Gutachter am Europäischen Gerichtshof (EuGH) geht, hat die europäische Abschottung bald ein Ende.

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14. Januar 2017 · Kommentare deaktiviert für Iran repopulates Syria with Shia Muslims to help tighten regime’s control · Kategorien: Mittelmeerroute, Syrien · Tags:

Quelle: The Guardian | 13.01.2017

by Martin Chulov in Beirut

New communities are settling in areas where Sunnis have fled or been forced out as Tehran seeks an arc of control stretching from its borders to Israel

In the valleys between Damascus and Lebanon, where whole communities had abandoned their lives to war, a change is taking place. For the first time since the conflict broke out, people are starting to return. But the people settling in are not the same as those who fled during the past six years.

The new arrivals have a different allegiance and faith to the predominantly Sunni Muslim families who once lived there. They are, according to those who have sent them, the vanguard of a move to repopulate the area with Shia Muslims not just from elsewhere in Syria, but also from Lebanon and Iraq.

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30. Dezember 2016 · Kommentare deaktiviert für „Syrische Geflüchtete in der Türkei: Ausputzer und Sündenböcke“ · Kategorien: Syrien, Türkei · Tags:

Quelle: taz | 30.12.2016

Hunderttausende Syrer sind in der Türkei ohne Arbeitserlaubnis beschäftigt. Das führt zu Ausbeutung und Missgunst.

Jasper Mortimer

ANKARA taz | Vor zwei Jahren kam Mohammed Zaghnoun als Flüchtling aus dem syrischen Aleppo in die Türkei. Heute arbeitet er in einer Möbelfabrik in Ankara und verdient 408 Euro im Monat – 54 Euro über dem Mindestlohn. Auf eine Art hat er damit Glück: Viele der etwa 3 Millionen Syrer in der Türkei haben überhaupt keinen Job. Tatsächlich aber wird er ausgebeutet.

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18. Dezember 2016 · Kommentare deaktiviert für Griechenland: „Zufluchtsort Hotel“ · Kategorien: Griechenland, Video · Tags: ,

Quelle: ARD Weltspiegel | 16.12.2016

Griechenland ächzt unter der Flüchtlingskrise. Aber statt zu resignieren, hat sich ein Hotelier auf der Insel Evia etwas überlegt. Er bietet Flüchtlingen in seinem Hotel eine Bleibe und hilft ihnen bei der Integration und bei ihrem Neustart in der EU.

Von Richard C. Schneider, ARD-Studio Rom

08. Dezember 2016 · Kommentare deaktiviert für „163 Syrer von türkischen Grenztruppen getötet“ · Kategorien: Europa, Türkei · Tags: ,

Quelle: derStandard | 06.12.2016

Laut UN leben mehr als 2,7 Millionen registrierte Flüchtlinge aus Syrien in der Türkei – Seit dem Frühjahr 2015 kommen Syrer kaum mehr legal ins Nachbarland

Damaskus – Türkische Truppen haben in diesem Jahr an der Grenze zu Syrien nach Angaben von Menschenrechtlern 163 Menschen getötet, die vor dem Bürgerkrieg ins Nachbarland fliehen wollten. Unter den Opfern seien auch 31 Kinder, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag. Zuletzt seien am Montag sieben Syrer in drei verschiedenen Grenzgebieten erschossen worden.

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06. Dezember 2016 · Kommentare deaktiviert für „The 24-hour emergency hotline for Syrian refugees – video“ · Kategorien: Deutschland, Video · Tags: ,

Quelle: The Guardian

Mohammed Abu Amar runs a makeshift 24-hour helpline from his flat in Hamburg, guiding scared refugees fleeing the violence in Syria across the water to Europe. Despite losing the use of both legs in a shelling in Damascus in the early days of the conflict, Abu Amar made the crossing with his family in 2013. He subsequently found his calling, being constantly available on the phone for his fellow Syrians making the same perilous journey.

30. November 2016 · Kommentare deaktiviert für „Hier haben es die Männer schwerer“ · Kategorien: Deutschland, Libanon · Tags: , ,

Quelle: der Freitag | 30.11.2016

Interview Wie verändern Krieg, Flucht und Exil die Geschlechterrollen? Die syrische Soziologin Nisren Habib forschte in ihrem Heimatland, im Libanon und jetzt auch in Deutschland

Sie bittet um Entschuldigung, als sie in den Hof des Berliner Wissenschaftszentrums kommt. Das könne heute länger dauern, sie spreche sehr langsam. Die vergangene Nacht hat Nisren Habib vor der Ausländerbehörde verbracht, um in der langen Warteschlange einen Termin zu bekommen – zum sechsten Mal. Die Berliner Bürokratie ist unerbittlich, auch wenn es um eine syrische Wissenschaftlerin mit einem Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung geht. Dieses Mal hat es geklappt. Jetzt kann Habib weitere drei Monate in Deutschland forschen und erzählen: darüber, wie Krieg und Exil Geschlechterrollen verändern.

der Freitag: Frau Habib, wenn Sie die Situation in Syrien vor Ausbruch des Krieges 2011 und heute vergleichen: Wie hat sich seitdem die Rolle der Frau verändert?

Nisren Habib: Wir alle dachten zunächst, die Revolution sei eine Chance für Frauen. Stattdessen hat uns der Krieg zurück in die Häuser getrieben. In Syrien leben progressive und traditionelle Frauen Tür an Tür. Aber rechtlich sind sie alle benachteiligt. Es gab auch vor dem Krieg keine Lobby für sie. Und dann muss man unterscheiden – im Libanon ist die Situation für geflüchtete Frauen natürlich anders als in Jordanien – oder in Europa.

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