30. Oktober 2012 · Kommentare deaktiviert für izindaba Rezension zu Klein: Moderne Piraterie – Somalia · Kategorien: Nicht zugeordnet · Tags: ,

Rezension

Ralph Klein: Moderne Piraterie – Die Piraten vor Somalia und ihre frühen afrikanischen Brüder

Von: mLungu

„Der indische Ozean war niemals einfach nur ein leerer Raum mit sehr viel Wasser, in dem gelegentlich mal ein Fisch vorbeischwimmt“ (S. 7). Ralph Klein begreift den Ozean als Raum des sozialen, kulturellen und ökonomischen Austauschs mit einer Vielzahl legaler und illegaler Ökonomien, von denen die somalische Piraterie nur eine ist: Für die Reeder sei das Meer eine Wasserstraße, für die Matrosen auf den Schiffen sei es bedeutungslos, für die Fischer Subsistenzgrundlage, für die Festlandbewohner_innen ein Raum der Projektionen und Sehnsüchte, für Piraten Gefahr und Chance und für den Wind „Genosse, Spielgefährte und Verbündeter“ (S. 9). Nur für die Marinesoldaten und Kriegsschiffe sei das Meer ein leerer Raum, der in seiner Leere viel zu viel Verstecke bietet und deswegen möglichst perfekt überwacht werden müsse.

Vollständiger Text:

http://www.izindaba.info/39.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=224&cHash=b853434013dca5a66c76c06ae309ebbd

20. Oktober 2012 · Kommentare deaktiviert für Hamburger Piratenprozess (1): Keiner im Gerichtssaal könne sich vorstellen, was hungern bedeute · Kategorien: Deutschland · Tags:

Ende eines „geisterhaften“ Prozesses

Anke Schwarzer 20.10.2012
13. Oktober 2012 · Kommentare deaktiviert für Protest somalischer Flüchtlinge in Österreich · Kategorien: Nicht zugeordnet · Tags: ,

Protest of Somali refugees in Austria

At the same time with the refugee movements in Germany and in the Netherlands, also in Austria more and more refugees are going on the streets to protest for their rights.

On 10th of October, almost 300 Somali refugees, together with supporters, made a protest demonstration from the national asylum office in Vienna to the AUstrian parliament. After this, some of the protesters stayed at the parliament for 2 days to make a permanent rally for ending their unbearable situation. Many of the Somali refugees in Austria are refused refugee status, so that they receive only a limitted „subsidiary protection“ or a complete rejection of their case, so that they are denied many of their rights and excluded from the society. There are also many Somali refugees who are excluded from the Austrian asylum stystem through the „Dublin II“-convention and deported to other EU-states like Hungary, Slovakia or Italy.

The basic demands of the Somali refugees:
-Quicker asylum procedures
-Admission of asylum status of Somalian Refugees
-Right for family reunion
-Stop Dublin II deportations
– access to labour market

Documentation of the refugee protest:

Starting demonstration:
http://no-racism.net/article/4211/
http://no-racism.net/article/4212/

Protest camp:
http://no-racism.net/article/4213/

Final declaration:
http://no-racism.net/article/4214/

Video documentation:
http://www.labournetaustria.at/gerechtigkeit-fur-somalische-fluchtlinge-kampagne-vom-10-12-oktober-2012-in-wien/

Foto documentation:
http://warama.com/?action=viewOpinion&articleId=336  (somalische Website)
http://no-racism.net/image/4211
http://no-racism.net/image/4213

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Protest somalischer Flüchtlinge in Österreich

Zeitgleich mit den Flüchtlingsbewegungen in Deutschland und den Niederlanden gehen auch in Österreich immer mehr Flüchtlinge für ihre Rechte auf die Straße.

Am 10. Oktober haben fast 300 somalische Flüchtlinge zusammen mit Unterstützer*innen einen Demozug vom Bundesasylamt in Wien zum österreichischen Parlament gemacht. Einige der Protestierenden sind anschließend 2 Tage und Nächte vor dem Parlament geblieben und haben mit ihrer Dauerkundgebung die Beendigung ihrer unerträglichen Situation gefordert. Vielen somalischen Flüchtlingen in Österreich wird die Anerkennung ihres Flüchtlingsstatus verweigert, sie bekommen nur einen befristeten subsidiären Schutz oder eine komplette Ablehnung, wodurch sie vieler Rechte beraubt sind und gesellschaftlich ausgegrenzt werde. Viele werden auch nach ihrer Ankunft durch die „Dublin II“-Verordnung aus dem österreichischen Asylsystem ausgeschlossen und in andere EU-Staaten wie Ungarn, die Slowakei oder Italien abgeschoben.

Die zentralen Forderungen der somalischen Flüchtlinge:
-Schluss mit Dublin-II-Abschiebungen, Recht auf Zugang zum Asylverfahren in Österreich
-Schluss mit dem quälenden Warten – schnellere Bearbeitung der Asylanträge
-Anerkennung des Flüchtlingsstatus statt Unsicherheit, Rechtlosigkeit und Angst
-Recht auf Familienzusammenführung auch für somalische Flüchtlinge
-Zugang zum Arbeitsmarkt

Dokumentationen des Flüchtlingsprotests:

Auftaktdemonstration:
http://no-racism.net/article/4211/
http://no-racism.net/article/4212/

Protestcamp:
http://no-racism.net/article/4213/

Abschlusserklärung:
http://no-racism.net/article/4214/

Videodokumentation:
http://www.labournetaustria.at/gerechtigkeit-fur-somalische-fluchtlinge-kampagne-vom-10-12-oktober-2012-in-wien/

Fotodokumentation:
http://warama.com/?action=viewOpinion&articleId=336  (somalische Website)
http://no-racism.net/image/4211
http://no-racism.net/image/4213

19. September 2012 · Kommentare deaktiviert für 100 Prozesstage – Somalis in Hamburg · Kategorien: Deutschland · Tags: ,

http://reclaim-the-seas.blogspot.gr/2012/09/100-days-of-trial-no-reason-to-celebrate.html

100 days of trial – no reason to celebrate

Posted: 17 Sep 2012 10:50 PM PDT

After 100 long and torturous days in court the trial is finally coming to a close. Today for the 100th time the accused walked trough the tunnel that connects the remand prison with the court building. For the 100th time twenty lawyers assembled, three translators drove long distances to get to court and four jury members left their lives behind and spent up to eight hours in room 337 of the Hamburg criminal court building. And for the 100th time the guards dozed off during the proceedings. Weiterlesen »

31. August 2012 · Kommentare deaktiviert für Samia Yusuf Omar – das Grab der somalischen Olympia-Athletin auf Lampedusa entdeckt · Kategorien: Eritrea, Italien, Libyen · Tags: ,

Acht Monate nach ihrem Tod – auf der Boots-Flucht aus Libyen nach Lampedusa – erregt das Schicksal von Samia Yusuf Omar mehr und mehr internationale Öffentichkeit. Ein italienischer Minister muss jetzt geloben, dass er ihr namenloses Grab auf Lampedusa besuchen wird. Sie war in einer armen Familie mit 5 Geschwistern in Mogadischu aufgewachsen. Ihr Vater wurde im Bürgerkrieg umgebracht, ihre Mutter war zu entwürdigendsten Arbeiten gezwungen.

Am 19.08.2012 berichtete ihr Landsmann Abdi Bile, der eine Athletik-Goldmedaille erlangt hat, dass Samia Anfang April auf einem Flüchtlingsboot auf dem Weg nach Italien umgekommen ist. Der Arzt Giuseppe Saviano hat viele Wochen später Samia Yusuf Omar auf einem Video entdeckt und ist damit am 28.08.2012 (Tageszeitung Il Mattino) an die Öffentlichkeit gegangen. Er hatte die Bergungsaktion an Land koordiniert. Nach diesen Angaben stellt sich jetzt heraus:

Samia Yusuf Omar war im 4. Monat schwanger.  Sie lag tot auf dem Boden des Betonbodens oder des Abflussrohres der Küstenwache von Lampedusa, wie ein Video der Ausgabe von Il Mattino zeigt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 13.03.2012 soll sie in einem 9 Meter langen Schlauchboot mit ungefähr 60 eritreischen und somalischen Flüchtlingen aus Libyen losgefahren sein. Die italienische Küstenwache hat das Boot 87 Seemeilen südlich von Lampedusa am 16.03.2012 aufgespürt. Da soll Samia Yusuf Omar bereits im Koma gelegen haben. An Bord befanden sich Leichen Kinder und Heranwachsender, sie waren als Erste verdurstet. Andere hatte Verbrennungen, da Benzinkanister ausgelaufen waren. In den frühen Morgenstunden des 17.03.2012 kam die Küstenwache mit dem Boot im Schlepptau an.

Samia starb bei der Ankunft mit vier weiteren Boat-people und wurde gleich am nächsten Tag ohne Namen auf dem Friedhof von Lampedusa beerdigt, während die Bevölkerung von Lampedusa Ostern feierte.

Il Mattino 28.08.2012:

http://www.ilmattino.it/articolo.php?id=216391&sez=ITALIA

http://corrieredelmezzogiorno.corriere.it/napoli/notizie/sociale/2012/30-agosto-2012/riccardi-tornero-lampedusa-visitare-tomba-samia–2111620189562.shtml

http://www.spiegel.de/panorama/samia-yusuf-omar-somalische-olympia-sportlerin-starb-auf-fluechtlingsschiff-a-851046.html

 

24. August 2012 · Kommentare deaktiviert für Boat-people unbemerkt in Lampedusa angekommen · Kategorien: Eritrea, Italien, Tunesien · Tags: ,

70 NordafrikanerInnen und 1 Sudanese sind unbemerkt um Mitternacht (23./24.08.2012) im Handelshafen von Lampedusa angelandet. Am Vorabend sind sie von Tunesien losgefahren. Im Hafen von Lampedusa sind dann allmählich Polizei, MitarbeiterInnen der Kooperative Lampedusa Accoglienza, ein Ärzte-Team und zwei Vertreter von IOM und Safe The Children eingetroffen. Viele Minderjährige sind unter den Boat-people, alle wurden in die Erste-Hilfe- und Aufnahme-Stelle von Lampedusa gebracht, die bereits überbelegt ist. – Nach einer anderen Meldung ist in derselben Nacht ein Boot mit 59 äthiopischen, eritreischen und somalischen Flüchtlingen unbemerkt in Lampedusa angekommen.

Ein Patrouillenschiff der italienischen Marine hat am 23.08.2012 77 Boat-people – unter ihnen 12 Frauen, 1 kleines Kind und 34 minderjährige Jugendliche – auf einem Schlauchboot Hilfe geleistet. Sie waren von einem Militärhubschrauber der italienischen Marine 70 Seemeilen südöstlich von Lampedusa aufgespürt worden, das Boot befand sich in einem prekären Zustand. Im Laufe des 24.08.2012 werden die Boat-people, die auf das Patrouillenschiff übernommen wurden, in Lampedusa eintreffen.

http://www.articolo21.org/2012/08/immigrati-nave-marina-soccorre-77-migranti-a-sud-lampedusa/

http://www.agrigentoflash.it/2012/08/23/lampedusa-approdati-59-migranti/

17. August 2012 · Kommentare deaktiviert für 160 Boat-people vor Malta „aufgegriffen“, 4 Tote · Kategorien: Eritrea, Malta · Tags: ,

(afp) · Wie afp und NZZ (17.08.2012) melden, wurden vor Malta in der Nacht zum 16.08.2012 insgesamt etwa 160 Flüchtlinge auf mehreren Booten „aufgegriffen“. „Laut einem Armeesprecher sind 4 Flüchtlinge ums Leben gekommen, rund 20 benötigten dringend medizinische Hilfe. Das erste Boot mit etwa 60 Personen an Bord wurde am Mittwochabend rund 70 Seemeilen südwestlich von Malta von einem Handelsschiff gesichtet. Die Flüchtlinge stammten gemäss eigenen Angaben aus Somalia und Eritrea. Das zweite Boot mit 100 Personen an Bord wurde später in der Nacht von der maltesischen Marine entdeckt.“ (NZZ 17.08.2012)

06. August 2012 · Kommentare deaktiviert für Malta: über 80 Boat-people angekommen · Kategorien: Libyen, Malta · Tags: ,

Von den mehr als 80 auf Malta gelandeten Flüchtlingen mussten drei Frauen medizinisch versorgt werden, teilten die Behörden mit. An Bord seien auch zwei Babys gewesen. Die somalischen Flüchtlinge sollen erst vor wenigen Tagen von Libyen aus zu der Mittelmeerinsel vor Italien gestartet sein. Nach Angaben der maltesischen Armee war das Boot 30 Seemeilen südlich der Insel gesichtet worden. Allein dieses Jahr sind rund 1.300 Flüchtlinge auf Malta gelandet.

APA Meldung vom 4.8.2012 – 23:10 h

03. August 2012 · Kommentare deaktiviert für Rezension: Moderne Piraterie · Kategorien: Lesetipps · Tags:

Sympathie für Somalias Seeräuber

Ralph Klein: „Moderne Piraterie“, Assoziation A, Hamburg/Berlin 2012, 132 Seiten

„In diesem provokanten Essay beschreibt der Historiker Ralph Klein die Piraterie vor Somalia als eine Art Notwehrmaßnahme gegen industriellen Fischfang und Giftmüll-Verklappung. Die Romantisierung der Seeräuber mag man mit Skepsis betrachten – dennoch ist der Text lehrreich und spannend.“

Vollständiger Text:

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/1827991/

 

12. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für Schiffstragödie 55 tote Boat-people – Presseecho (1) · Kategorien: Eritrea, Italien, Libyen, Tunesien · Tags: , , , , , ,

Frankfurter Rundschau 13.07.2012
Flüchtlinge Mittelmeer. Alle in einem Boot
Von Thomas Schmid
„Zwei Schwestern und der ältere Bruder von Abbas […] ertranken im Mittelmeer. Nur er überlebte.
Ein fast schon alltäglicher Vorfall: Im Mittelmeer ertranken 55 Flüchtlinge. Aber diesmal ist eins anders: Einer überlebte – und legt Zeugnis ab.“

Vollständiger Artikel:

http://www.fr-online.de/meinung/fluechtlinge-mittelmeer-alle-in-einem-boot,1472602,16609020.html