بيان حول المهاجرين11-10-2012
„Die gängige Politikwissenschaft untersucht die Politik von oben. Sie betrachtet die staatliche Ebene, analysiert Verfassungen und Wahlgesetze oder zählt, wie viele Frauen im Parlament sitzen beziehungsweise überhaupt in Entscheidungspositionen vertreten sind. Aus dieser Perspektive ist die Antwort eindeutig: Ägypterinnen sind die Verliererinnen der Revolution. Sie sind mit zwei Prozent im Parlament vertreten, und auch im Verfassungskomitee sitzt so gut wie keine Frau. Eine unter Mubarak eingeführte Quotenregelung, die Frauen 12 Prozent der Sitze im Parlament garantierte, wurde im Juli 2011 vom Militärrat abgeschafft. Im neu gewählten ägyptischen Parlament sind lediglich zwölf Frauen vertreten. Auf der Seite der Gewinner: Viele Ägypterinnen der Mittelklasse wählten die Muslimbruderschaft und auch die Salafisten der „Al-Nour“-Partei, die heute das Parlament dominieren.
Betrachten wir aber die „Politik von unten“ und nehmen damit die Perspektive der Transformationsforschung ein: Dann werden wir feststellen, dass in Sachen soziale Bewegung und Wertewandel, hinsichtlich der Beziehung zwischen den Geschlechtern und auch zwischen den Generationen die Frauen die Gewinnerinnen der Revolution sind.“
Vollständiger Artikel:
Für den 02.10.2012 wird zu einer Protestdemonstration aufgerufen, siehe
http://www.echsar.com/article-8341923-TUNISIE:-Viol%C3%A9e,-une-Tunisienne-se-retrouve-devant-le-juge-pourattentat-%C3%A0-la-pudeur.html
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taz 27.09.2012: Behördenwillkür in Tunesien
Polizisten vergewaltigen eine junge Frau. Nach ihrer Anzeige landet sie selbst auf der Anklagebank. Tunesische Bürgerrechtler sind schockiert.von Dominic Johnson
TUNIS/BERLIN afp/taz | Die junge Frau befand sich am späten Abend mit ihrem Freund im Auto, als drei Polizisten sich näherten. Sie verlangten die Papiere des Liebespaares, und während der Mann von einem der drei Beamten festgehalten wurde, vergewaltigten die anderen beiden die Frau. Das war am Abend des 3. September in Ain Zaghouan nahe der tunesischen Hauptstadt Tunis. Das Vergewaltigungsopfer erstattete Anzeige.Am Mittwoch erschien sie vor Gericht – aber nicht als Opfer, sondern als Mitangeklagte. Denn die Staatsanwaltschaft wirft der jungen Frau „unsittliches Verhalten“ und „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ vor. Sie wurde öffentlich mit ihren Vergewaltigern konfrontiert, die in Untersuchungshaft sitzen. Dann wurde das Verfahren auf den 2. Oktober vertagt.
Am 13.08.2012 fand in Tunis die angekündigte Demonstration für Frauenrechte und Gleichberechtigung statt – Über 10.000 Personen, überwiegend Frauen, haben sich beteiligt. Das Demonstrationsverbot auf der zentralen Av. Habib Bourguiba wurde weitgehend durchgesetzt. Gleichzeitig wurde in Sfax (2.500 Personen) und anderen Städten demonstriert.
Am 14.08.2012 fand in der Region Sidi Bouzid, im Landesinneren, ein Generalstreik mit Demonstration statt. Gefordert wird die Absetzung der Ennahda-Regionalregierung, Einkommensmöglichkeiten für die völlig verarmte Bevölkerung und die sofortige Freilassung von 8 Personen, die bei der Repressionswelle in der letzten Woche festgenommen wurden.
Erstmals seit den Revolutionstagen ist die internationale Presse bei den Protesten anwesend.
Erstmals seit dem Aufstand gegen Ben Ali und dem Sturz der ersten Übergangsregierungen Anfang 2011 verbünden sich soziale Unruhen, Frauengruppen und Gewerkschaften auf der Straße. Die Gewerkschaftsspitze hatte in den letzten Monaten mehrfach einen Burgfrieden mit der Regierung gesucht, und Frauengruppen hatten zuvor sichtbar getrennt von den wütenden Protesten der Armen demonstriert.
Frauen in Jemen:«Wenn du etwas tun willst, tu es»
„Jemenitinnen haben sich aufgemacht, das Gesicht ihres Landes nachhaltig zu verändern. (…) Die politische Krise scheint nun aber wie ein Weckruf gegen das Patriarchat gewirkt zu haben. Aktivistinnen werden nicht müde, darüber zu reden, welche gesellschaftlichen Regeln Frauen in den vergangenen Monaten gebrochen haben.“
Vollständiger Artikel (NZZ 08.08.2012):
http://www.nzz.ch/aktuell/international/wenn-du-etwas-tun-willst-tu-es-1.17448779
Sehr sehenswert, gibt es sonst nirgendwo zu sehen, weitgehend aus Sicht der Frauen im Widerstand:
http://www.arte.tv/de/Programm/242,dayPeriod=evening.html#anchor_6683968
Bahrein. Verbotene Bilder.
Dienstag, 12. Juni 2012 um 21.40 Uhr
Wiederholungen:
17.06.2012 um 05:00
19.06.2012 um 10:50
Bahrain
(Frankreich, 2012, 52mn)
ARTE F
Regie: Stéphanie Lamorré
Eine Veranstaltung mit Chiheb, Yousri, Khouloud und Arbi aus Tunesien: „Freiheit ist eine alltägliche Praxis!“ und: „Viele Revolten können eine Revolution ergeben?!“ (Mouvement des Jeunes Tunisiens Libres / Khomsa / Union des Diplômés Chômeurs)
Montag, 07.05.2012, 19 Uhr, Südblock, Admiralstr. 1