Quelle: NZZ | 28. März 2014
Kap der Guten Hoffnung
Markus M. Haefliger, nzz
Afrikanische Migranten werden in Europa wahrgenommen, wenn sie nordwärts ziehen. Aber es gibt auch eine Südroute mit dem Ziel Südafrika. Am Kap sind in den letzten Jahren Zehntausende von Somaliern eingewandert.
Wer durch das Einkaufsviertel von Bellville spaziert, einer Vorstadt östlich von Kapstadt, könnte glauben, hier sei etwas falsch. Die Strassenzüge sehen südafrikanisch aus: viel Asphalt und Beton, beaufsichtigte Parkplätze, gesichtslose, moderne Geschäftsgebäude mit bekannten Firmennamen. Aber bei den Marktständen in der Fussgängerzone stehen fast nur Somalier. Frauen tragen ein farbiges Kopftuch, einige den schwarzen Nikab. Die somalische Sprache mit ihren rauen, gutturalen Lauten überwiegt, und ein Geruch von grilliertem Lammfleisch liegt in der Luft.
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