27. März 2012 · Kommentare deaktiviert für Malta: Boat-people, Resettlement, Frontex · Kategorien: Eritrea, Malta · Tags: , , ,

Ein Überblick über die letzten zehn Jahre

Keith Micallef: Migration back on the agenda as summer approaches, in: Malta Independent Online

www.independent.com

In den letzten zehn Jahren sind 14.824 Boat-people in Malta angekommen. 1.400 Flüchtlinge konnten im Rahmen von Resettlement-Programmen weiterreisen, hauptsächlich in die USA (849 Flüchtlinge). In andere EU-Staaten wurden jedoch nur 581 Flüchtlinge übernommen. Diese Programme begannen 2005.

Laut Eurostat hat Malta die höchste Asyl-Antragsquote in der EU, wenn man die Anträge ins Verhältnis zur Einwohnerzahl setzt. 2011 gab es 1.890 Anträge, davon 455 SomalierInnen, 315 EritreerInnen und 250 NigerianerInnen.

2007 kamen mit 2.775 die meisten Boat-people nach Malta, 2010 nur zwei Boote mit 47 Personen. Das lag an dem Übereinkommen zwischen Italien und Libyen. Der Besuch Ghadafis im Juni 2009 in Italien wurde als historisch bezeichnet. Ein „Freundschaftsvertrag“ wurde abgeschlossen, durch den Libyen 5 Mrd. Dollar als Ausgleich für die Schäden erhielt, die der italienische Kolonialismus zwischen 1911 und 1943 angerichtet hatte.

2011 kamen mit dem arabischen Frühling zwischen März und Ende Juni 1.530 Boat-people nach Malta. Der Krieg in Libyen verhinderte weitere Fluchten, erst gegen Ende des Jahres kam ein Boot mit 44 Boat-people an.

Am 15.03.2012 warnte der UNHCR Italien, dass eine neue „Flüchtlingswelle“ kommen werde. Der maltesische Innenminister Carm Mifsud Bonnici bestätigte das. Grund sei die laxe Sicherheitskontrolle an der libyschen Küste, die die Übergangsregierung noch nicht vollständig kontrolliert.

Resettlement-Programme mit der EU werden anscheinend nur umgesetzt, wenn sich Malta an den länderübergreifenden Frontex-Abschiebungen beteiligt.

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