15. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für B4p Kommuniqué Nr. 7 · Kategorien: Italien, Tunesien · Tags: ,

Auf nach Lampedusa!
Nach drei B4p-Tagen in Tunesien sticht die Oloferne wieder in See

Monastir, 14.07.2012

Die Organisationen von Boats4People beenden ihre Aktivitäten in Monastir. Die Tage des Vorbereitungstreffens für das Weltsozialforum haben die gemeinsamen Kämpfe bestärkt, und zwar sowohl die Mobilisierungen der MigrantInnen im Maghreb wie auch die der Angehörigen von denen, die im Meer gestorben oder veschwunden sind. Die Oloferne begibt sich jetzt auf die Route der Flüchtlinge und MigrantInnen Richtung Lampedusa, einen der Häfen der Festung Europa. Wir werden dabei unser Monitoring fortsetzen. Damit wollen wir den Meeresraum erfassen, wo in fast vollständiger Straflosigkeit die Rechte von Flüchtlingen und MigrantInnen verletzt werden.

Wenn wir Boote in Not antreffen, werden wir der Pflicht zur Hilfe nachkommen, wie sie die internationalen Texte vorschreiben. Unsere Fahrt ist keine Hilfsmission, auch keine humanitäre Mission. Es wird weiter Tote und Verschwundene geben, solange die europäische antimigrantische Politik anhält, die die Leute dazu zwingt, sich unter Lebensgefahr auf das Meer zu begeben.

Unsere Ankunft in Lampedusa ist für Sonntag, den 15. Juli, in der Mittagszeit vorgesehen. Wir werden dort von der Vereinigung Askavusa und von dortigen Boats4people-AktivistInnen empfangen werden.

Die letzte Etappe von Boats4People ist nur der Anfang eines langen Kampfs, den unsere Organisationen bis zum Erfolg führen werden.

Pressekontakte:

Nicanor Haon (Englisch / Spanisch / Französisch): +39 3282937198
Carmen Cordaro (Italienisch): +39 3388640213

Satelliten-Telefon: +8821651175966

Nicanor Haon
Coordinateur de projet
coord@boats4people.org
www.boats4people.org
Skype: nicanorhaon
Facebook & Twitter: Boats 4 People

15. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für B4p Bericht und Presse Erklärung Choucha · Kategorien: Tunesien · Tags: , , ,

Choucha – Monastir 11.-13.07.2012

On the 11th of July 2012, a delegation of eleven activists from nine African and European countries went to the refugee camp of Choucha at the Tunisian/Libyan border. We wanted to invite eight representatives of different communities to Monastir, where a Forum is going on to prepare the World Social Forum, which will take place in Tunisia in 2013.
Our delegation was prevented by the military to enter the camp and we got to know that the UNHCR had called the Tunisian Ministry of Defense to do so. It was announced in the media, that visits to the camp are only possible with an official permission of this ministry. We explained to the soldiers that we wanted to talk to refugees officially invited some weeks ago by the Forum to come to Monastir and to arrange their transport. We were asked to give them the names of these refugees, but we refused and called them on our own. We could meet the refugees under the trees in front of the camp, but some of those who were invited, could not go to Monastir because of appointments with the UNHCR or dared not to go because of fear to be punished, others could not be reached by phone. After some discussions, eight people decided to go and represent the refugees of Choucha in Monastir: two women and one man from Ethopia, men from Chad, Sudan, Darfur, Somalia and Bangladesh, almost all of them rejected asylum seekers. Together with some of them, we wrote a press release about the actual situtation in Choucha, the struggles and the demands of the refugees (see attachment). On the way and during the Forum, the refugees told us their stories and about the unbearable conditions in the camp. They asked us urgently to support them in order to find a human solution for all of them, because they cannot stand it in this camp any more.
Together with the refugees, who had to return to Choucha today, we call on all of you to think about ways to put pressure on the governments of European states, to open their borders and, in cooperation with the UNCHR and the Tunisian government,  give protection, rights and human living conditions to all refugees and migrants. Camps like Choucha have to be closed down and freedom of movement must be a human right for everybody!
Boats4People and participants of the workshop „Migrants‘ rights“ on the 13th of July 2012 in Monastir

Presse-Erklärung:

Choucha pressrelease EN 2012 07 14
www.boats4people.org
www.voiceofchoucha.wordpress.com

15. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für B4p Bericht Tunis: Angehörige Verschwundener · Kategorien: Tunesien · Tags: , , , ,

Treffen mit den Angehörigen der Verschwundenen

Tunis 9.7.2012

Eine Gruppe von etwa 10 Frauen des Boats4People Projektes traf sich am ersten Projekttag in Tunis mit einer Gruppe von Müttern, Ehefrauen und Schwestern (und zwei Vätern), sowie mit Frauen des italienischen feministischen Kollektivs »Il Venticinque Undici« (die „25 11“, benannt nach dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen). Es ging einerseits um ihre Kämpfe und Forderungen und andererseits um Aktionsideen für die Woche. Weiterlesen »

13. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für B4p Protest in Hamburg · Kategorien: Deutschland · Tags: ,

Boats4people auch in Hamburg

Die Boats4People AktivistInnen in Tunesien protestieren gegen das Sterben im Mittelmeer. Wir in Hamburg auch.
Mit mehr als 80 Leuten und diversen Tretbooten und Kanus auf der Alster demonstrierten wir heute in der Hamburger Innenstadt unsere Solidarität mit Boats4People, mit den Aktionen, Workshops und Demos, die gegenwärtig in Tunesien stattfinden. Ein 20 meter großes Transparent wurde auf der Alster gehisst: Boats4People statt Frontex. Eine Kundgebung an Land informierte die zahlreich vorbeilaufenden Menschen.
Seit fast zwei Wochen sind AktivistInnen aus verschiedenen europäischen und afrikanischen Ländern zunächst in Italien und seit einer Woche in Tunesien unterwegs, um gegen das Sterben von Flüchtlingen und MigrantInnen im Mittelmeer zu demonstrieren, um zusammenzukommen und zu protestieren. Die EU-Abschottungspolitik, mit ihrem mörderischsten Ausdruck Frontex ist verantwortlich für Tausende Tote im Mittelmeer in den vergangenen Jahren. Europa macht seine Grenzen dicht, Frontex schützt diese Grenzen und die Menschen müssen auf immer gefährlicheren Wegen versuchen, nach Europa zu kommen.
Wir drücken unsere Solidarität mit den boats4people-Protesten aus und unsere Solidarität mit all denen, die die Grenzen zu überwinden versuchen.
Stoppt das Sterben im Mittelmeer! Abolish Frontex! Boats4People! No-one-is-illegal!

fotos und text:
http://kein-mensch-ist-illegal-hh.blogspot.de/

12. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für Schiffstragödie 55 tote Boat-people – Presseecho (1) · Kategorien: Eritrea, Italien, Libyen, Tunesien · Tags: , , , , , ,

Frankfurter Rundschau 13.07.2012
Flüchtlinge Mittelmeer. Alle in einem Boot
Von Thomas Schmid
„Zwei Schwestern und der ältere Bruder von Abbas […] ertranken im Mittelmeer. Nur er überlebte.
Ein fast schon alltäglicher Vorfall: Im Mittelmeer ertranken 55 Flüchtlinge. Aber diesmal ist eins anders: Einer überlebte – und legt Zeugnis ab.“

Vollständiger Artikel:

http://www.fr-online.de/meinung/fluechtlinge-mittelmeer-alle-in-einem-boot,1472602,16609020.html

12. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für B4p Kommuniqué Nr. 6 · Kategorien: Tunesien · Tags: ,

B4p Kommuniqué Nr 6 DE

Boats 4 PeopleKommuniqué Nr. 6

In Tunesien gemeinsam für die Bewegungsfreiheit!

Nach einem Beobachtungsaufenthalt auf der süditalienischen Insel Pantelleria ist das Schiff Oloferne, das die erste Aktion von Boats4people voranbringt, am Mittwoch, 10. Juli 2012, im Hafen von Monastir angekommen. Gleichzeitig sind zwei Delegationen von Boats4people nach Tunesien gefahren. Eine hat sich zum Krankenhaus in Zarzis aufgemacht, um den einzigen Überlebenden des Schiffsunglücks von über 50 Flüchtlingen vor Libyen zu treffen. Die zweite Delegation ist zum Lager Choucha gefahren, um dort die Forderungen der Flüchtlinge aufzunehmen. Die Aussagen des Überlebenden und diese Forderungen werden auf das Vorbereitungstreffen des Weltsozialforums gebracht, das vom 12. bis 17. Juli in Monastir tagt.

Der 13. Juli wird dort der Migration gewidmet sein, und wir werden eine Vollversammlung des Vorbreitungstreffens zu den Themen Grenzschließung und Bewegungsfreiheit abhalten. Auf diese Versammlung folgen zwei Workshops zur Mobilisierung von Flüchtlingen und MigrantInnen im Maghreb und zu Mobilisierungen dagegen, dass an den Grenzen Flüchtlinge und MigrantInnen sterben oder verschwinden. All das läuft von 9:00 bis 17:30 Uhr an der Fakultät für Biotechnologie in Monastir.

Das Schiff Oloferne wird danach zur Stadt Ksibet el Mediouni weiterfahren, die für die zahlreichen Boots-Abfahrten Richtung europäischen Kontinent bekannt ist. Wir laden Sie zu einer Presse-konferenz ein, die am kommenden Freitag, 13. Juli, um 19:00 im Hafen Ksibet el Mediouni stattfinden wird.

Nach der Pressekonferenz wird es eine Aktion zum Gedenken an diejenigen geben, die im Meer gestorben oder verschwunden sind, und eine Filmvorführung mit Diskussion zum Thema.

Diese Konferenz wird die Gelegenheit bieten, nach den ersten Abschnitten der Boats4people-Kampagne im Jahr 2012 Bilanz zu ziehen und sie unter den beiden Themen der dramatischen Folgen der Grenzschließung sowie der Reisefreiheit auszuwerten.

Die Oloferne wird dann wieder in See stechen, zur letzten Etappe: nach Lampedusa.

Pressekontakte:

Alessandra Capodanno (Italienisch): + 216 95 83 13 38

Nicanor Haon (Spanisch / Englisch / Französisch): +216 52 70 18 71

Hamadi Zribi (Arabisch): + 216 20 16 97 15

Kontakt deutschsprachiges Presse-Team: b4p-de@so36.net

Handy Tunesien 00216 – 27 736 438

Helmut Dietrich 0049 – (0)176 358 77 605

Matthias Monroy Dieter A. Behr 0043 – 650 343 8378

Mehr Infos unter:

Twitter und Facebook:Boats 4 People

12. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für B4p Choucha Kurzbesuch · Kategorien: Nicht zugeordnet · Tags: , ,

– 9 Eritrean victims of the 1st July 2009 push-backs from Italy to Libya signed procuration letters to allow C. to represent them in a trial against the Italian state for compensation.

– The soldier that „asked“ the delegation to go out from the camp said that the decisional power is owned by IOM while the army has only the role of avoiding the entrance in the camp of unauthorized people.

– Everybody complained about the living conditions in the camp, especially for those that arrived in November/December and have not been registered yet, thus have no access to any food.

– A unaccompanied 16 years old guy from Bangladesh, victim of several push-backs, is in the camp and we should understand if we can do something about this.

– We went to Choucha today with our delegation, which is now 11 people. Although we came in 3 taxis and not at the same time, people working in the camp and military saw us and later talked to us, when we met with refugees we had called. After some polite discussion they said we are not allowed to go into the camp. Later we heard that the UNHCR had called the Ministry of Defense and they gave this order: no visits to Choucha without permission of the military. We said we only want to speak with refugees invited to the Forum in Monastir, and when the military wanted the names to bring them to us, we refused – we called them on our own!!! Nevertheless we could make a meeting outside the camp. Unfortunately only 3 of the refugees on the list of N. can/want to go to Monastir. Some have fear, some have other plans and two have resettlement to the USA on the 16th. So we discussed who else could come as representatives of the different countries and communities, and we have 8 persons now, among them 2 women. They all will get an invitation (N. sent it) and we will pick them up tomorrow at 11 at the camp with a small bus, organised by one of the refugees. Then we take collective taxis to Monastir.

12. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für B4p Video Interview mit dem einzigen Überlebenden des Boots mit 56 Flüchtlingen · Kategorien: Eritrea, Italien, Libyen, Tunesien · Tags: , , , , , , , ,

Aussage von Abbas […] – dem einzigen Überlebenden der Boot-Tragödie mit 56 Passagieren („Testimony of Abbas Satou – Sole survivor of 56 in migrant boat tragedy“)

von Charles Heller

Interview geführt am 11.07.2012 im Krankenhaus von Zarzis,

im Rahmen der Boats4People Kampagne und des ERC-geförderten Forensic Architecture Forschungsprojekts an der Goldsmiths University, London.

Interview von Lorenzo Pezzani, organisiert von Farouk Ben Lhiba und gefilmt von Charles Heller.

xxxx

Artikel des Guardian (11.07.2012), in dem auf das Interview von Boats4People eingegangen wird:

http://www.guardian.co.uk/world/2012/jul/11/asylum-seekers-dead-mediterranean-italy

11. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für B4p Monastir Programm · Kategorien: Tunesien · Tags: , ,

Quelques infos utiles sur Monastir.

12/07, à partir de 17h00-à Birat (Monastir) : ouverture des 5 jours de rencontres dans le cadre de la mobilisation pour le forum social mondial-Tunisie 2013 : prises de parole et concert

13/07 :
.9h00 -17h00  à l’institut supérieure de biotechnologie de Monastir-journée migration (voir le programme revu en pièce jointe)
. A partir de 17h : convoyage vers le port de Ksibet Madiouni pour l’arrivée de la flotille Boats 4 People
. 19h : arrivée de la flottille et conférence de presse
. A partir de 20h : Performance, projection-débat, lancé de lanternes célestes en mémoire des disparu.e.s en mer, etc.

Detailliertes Programm:

Monastir Programme FR

11. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für B4p Kommunique Nr. 5 · Kategorien: Eritrea, Italien, Libyen, Tunesien · Tags: , , , , ,

Boats4People Kommuniqué Nr. 5

Eine Delegation trifft den einzigen Überlebenden der Schiffstragödie, die 55 Menschenleben gekostet hat

Zarzis, 11. Juli 2012

Ein Jahr und ein paar Monate nach dem Vorfall, der als „left-to-die-boat“ zu internationaler Empörung geführt hat, ist es zu einem neuen ähnlich dramatischen Vorfall gekommen. Das zeigt, dass trotz veränderter politischer Grosswetterlage weiterhin Flüchtlinge und MigrantInnen unter entsetzlichen Umständen im Mittelmeer sterben.

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