30. Juni 2012 · Kommentare deaktiviert für UN-Folterkomitee gegen Spanien: Flüchtling ins Meer geworfen · Kategorien: Spanien · Tags: ,

Das UN-Antifolterkomitee hat eine Entscheidung gegen Spanien getroffen. Seit November 2011 läuft die Untersuchung unter der Bezeichnung Sonko v. Spain: Die Schwester des Senegalesen Lauding Sonko hatte den Fall angestrengt. Lauding Sonko war 2007 gestorben, als er mit anderen Boat-people die spanische Küste erreichte. In der Nacht des 26.09.2007 gelangte er mit drei weiteren Flüchtlingen fast auf das Gebiet von Ceuta, eine spanische Enklave, umgeben von marokkanischem Staatsterritorium. Um 05:05 Uhr brachte ein Schiff der Guardia Civil das Flüchtlingsboot auf, nahm die Boat-people an Bord und zerstach deren Boot. Dann warfen die Polizeisten der Guardia Civil die Flüchtlinge ins Wasser, das dort so tief war, dass Lauding Sonko ertrank. Auf seine Hilferufe reagierte die Guardia Civil nicht. Die spanische juristische Aufarbeitung wurde verschleppt und bezog die Angehörigen von Lauding Sonko nicht ein.

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30. Juni 2012 · Kommentare deaktiviert für Kollektivabschiebung Italien – Ägypten · Kategorien: Ägypten, Italien · Tags: ,

53 Boat-people sofort abgeschoben

Patrizia Maltese (Rete antirazzista catanese) schreibt am 29.06.2012 in Primo Piano über eine Kollektivabschiebung aus Catania (Italien) nach Ägypten. 105 ägyptische Boat-people waren am 28.06.2012 in Süditalien angekommen. Die erwachsenen 53 Personen wurden sofort abgeschoben, die 52 Minderjährigen wurden bis zu einer Gerichtsentscheidung aufgenommen. Vor und während der Kollektivabschiebung gab es keine ÜbersetzerInnen und BeraterInnen für die Flüchtlinge und MigrantInnen. Der italienische Flüchtlingsrat und der UNHCR waren vor der Abschiebung nach Hause gegangen, da ihnen gesagt worden war, dass sie am Folgetag mit Informationshinweisen für die Flüchtlinge und MigrantInnen wiederkommen könnten. Die antirassistischen AktivistInnen haben hingegen ein Sit-In begonnen, weil die grossen Personentransporter bereits vor der gefängnisartigen Einrichtung in via Cordai standen. Der Präfekt von Catania und die zuständige Polizei, die Carabinieri und die Guardia di Finanza haben mit der Sofortabschiebung den Asyl-Artikel 10 der italienischen Verfassung und das internationale Flüchtlingsrecht missachtet. Der Ort der Festsetzung der Boat-people wurde verschleiert, und sie wurden noch im Dunkeln der Nacht abgeschoben, um jeden Einspruch sowie den Zugang zum Asylrecht zu verhindern.

http://www.zenzeroquotidiano.it/migranti-rimpatriati-da-catania-la-rete-antirazzista-denuncia-sospensione-dei-diritti-umani/